Regen ist das Element von Chris Vermeulen, in Assen kam auch noch Timing dazu. Denn der Australier fühlte sich im nassen Element nicht nur wohl, sondern fand auch genau den richtigen Moment für seinen Angriff auf die Bestzeit. Kurz hatte es zu regnen aufgehört und die Strecke war nicht mehr völlig nass, sondern nur noch nass. "Ich hatte voriges Jahr zwei Pole Positions, in diesem Jahr war ich aber noch nie in der ersten Reihe", erklärte Vermeulen danach, warum er sich besonders freute.

Doch auch für ihn war die Fahrt durch Gischt, Pfützen und schlechte Sicht nicht die einfachste. "Es war schwierig. Es hat mehr und weniger geregnet. Ich konnte mich aber schnell verbessern. Als ich dann unterwegs war, wusste ich, dass ich Stoners Zeit erreichen konnte. Ich habe eine 1:48.5 gefahren, wusste aber nicht, ob ich schneller war als Casey", sagte er. Er war es um gerade einmal 17 Tausendstel, doch das war ihm dann auch egal. Den Großteil der Session nutzte Vermeulen für Arbeiten an der Abstimmung, damit er für den Samstag auch auf alle Eventualitäten vorbereitet ist. "Hoffentlich geht es morgen so weiter", meinte er.

Gut vorbereitet scheint Casey Stoner zu sein. Den starken Vorstellungen im Trockenen, ließ er auch wieder eine gute Zeit im Regen folgen. "Wir haben heute Morgen ein gutes Trockensetup gefunden. Wir waren bisher schon schnell, aber heute Morgen haben wir noch diesen Extraschritt gemacht. Es sieht sehr gut aus für das Rennen, wenn es trocken ist", berichtete er. Doch auch im Nassen hat er nur wenige Sorgen. So war er mit der Konstanz seines Reifens zufrieden und das Ergebnis mit Startplatz zwei spricht für sich.

Blieb noch ein glücklicher Franzose, der sich in letzter Minute in Reihe eins schwindeln konnte, als alle schon Marco Melandri zu dem Startplatz mit freier Sicht nach vorne gratulieren wollten. Doch Randy de Puniet hatte es in seinem letzten Umlauf noch zu seinen Gunsten entschieden. "Ich bin sehr glücklich", meinte er, "ich bin bei meinem ersten Run erst spät an die Box gekommen und als ich wieder herausfuhr, war es komplett nass. Ich habe dann etwas gewartet und in der letzten Runde war es dann nicht mehr so nass. Ich freue mich wirklich sehr über die erste Reihe." Denn der Kawasaki-Pilot erachtet einen guten Startplatz in Assen als sehr wichtig. Bis zu seinem Vorstoß lag er noch um einige Plätze weiter zurück. "Das wäre nicht gut gewesen. So ist es aber sehr gut und auch mit den Reifen war ich zufrieden", sagte er schon mit Blick auf das Rennen.