Es war die herausragende Leistung des Qualifying-Tages in Shanghai und auch einige Zeit nach seiner Rekordrunde war Valentino Rossi selbst noch sehr erstaunt, was er da zustande gebracht hatte. "Das war ein unglaublich aufregendes Gefühl für mich; die M1 genau am Limit zu fahren und eine perfekte Runde bei 100 Prozent hinzulegen. Als ich die Zeit im Fernsehen sah, war ich recht überrascht, weil ich nicht wusste, dass ich so schnell war. Ich hatte die Maschine aber bis zum Maximum getrieben und ich wusste, dass es eine gute Runde war", erzählte er.

Aufgrund seiner sehr späten Bremsmanöver, die er bereits bei der Pressekonferenz angesprochen hatte, war er aber hin und wieder in Sorge, er könnte zu spät in die Kurve kommen. "Aber meine Maschine hat perfekt reagiert und ich hatte großartigen Grip. Ich habe auf dieser Runde viel Adrenalin gespürt", meinte Rossi. Im Rennen wird sich der Adrenalinschub bei maximalem Risiko wohl fortsetzen, denn als Favorit sieht er sich trotz seiner Leistung im Qualifying nicht. Im Warm Up will er dann noch ein paar Modifikationen an seiner Maschine vornehmen - vielleicht fühlt er sich dann ja besser.

Froh, zusammen mit seinem Teamkollegen wieder in der ersten Reihe zu stehen, war Colin Edwards. Auf den Qualifying-Reifen hatte der Amerikaner jenen zusätzlichen Grip, den er benötigte, um das zu bewerkstelligen. Die Rennreifen sind hingegen eine andere Geschichte. "Wir müssen erst eine Entscheidung treffen, was die Rennreifen betrifft. Es wird immer ein kleines Glücksspiel, aber hoffentlich treffen wir eine gute Wahl", meinte er. Auf der Maschine fühlt er sich aber auch im Renntrim wohl und hofft deswegen, aus der ersten Reihe auf das Podium fahren zu können. "Hoffentlich können wir diesen Vorteil nutzen, eine Wiederholung des Sturzes in der Türkei vermeiden und den Podestplatz des Vorjahres noch verbessern."