Im Lager von Bridgestone ist man nach der Demonstration der eigenen Stärke in der Türkei recht euphorisch. Die ersten sechs Plätze waren an Bridgestone gegangen und unter den ersten Zehn hatte man acht Piloten auf den eigenen Pneus. Auch wenn man weiß, dass Michelin sicher Gegenmaßnahmen ergreifen wird, ist man nach dem gelungenen Saisonstart, mit zwei Siegen in drei Rennen, äußerst zuversichtlich. "Ich glaube nicht, dass sie bei Michelin glücklich sind, also werden sie das zurückzahlen wollen. Was den Titel betrifft, wir waren auf drei verschiedenen Strecken mit unterschiedlichen Charakteristiken und waren immer gut. Deswegen glaube ich im Moment, dass wir bis zum Ende konkurrenzfähig sein werden", sagte Hiroshi Yamada gegenüber der Gazzetta dello Sport.

Der Verantwortliche für den Motorradsport bei Bridgestone sieht die Zeit auch gekommen, dass der Hersteller den Titel holt. "Als wir 2002 unser Programm begonnen haben, wollten wir den Titel innerhalb von fünf Jahren, also sind wir jetzt schon ein Jahr zu spät dran." In diesem Jahr scheint man sich gut weiterentwickelt zu haben. So war Istanbul im Vorjahr noch eine der Problemstrecken für den Hersteller und diesmal hat man gerade dort überzeugt. Auch in Donington und Portugal hatte man Probleme. "Das Problem ist der rutschige Asphalt, auch wenn die Oberfläche bei diesen drei Strecken nicht identisch ist", erklärte Yamada.

Der Grund für die Verbesserung liegt in der harten Vorbereitung, die Bridgestone absolviert hat. Es wurde zehn Prozent mehr getestet als sonst und das besondere Augenmerk lag an den Problemstrecken. "Ich würde sagen, wir haben das recht gut gemacht. Das haben wir im Training und im Rennen gesehen, als die Temperaturen höher waren. Normalerweise sind wir besser, wenn es kühler ist", sagte Yamada. Um besser entwickeln zu können, hat Bridgestone firmenintern die Abteilungen der Formel 1 und der MotoGP zusammengelegt, wodurch mehr Personal und auch Know-how vorhanden ist. Doch von der Formel 1 lässt sich nicht viel transferieren, beteuerte Yamada. "Es ist nur etwas Technologie, das meiste davon Simulationsmodelle." Auch die Anzahl der Ingenieure an der Strecke ist gewachsen. Nun sind acht statt sechs Leute am Rennort.