Mit Ausnahme vom ersten Training und vom Qualifying hat Casey Stoner das Rennwochenende in Istanbul dominiert. In allen anderen Sessions war er vorne und auch im Rennen drehte er einsam seine Runden. "Es war etwas eigenartig. Ich wollte nur die ersten Runden überstehen, ohne zurückzufallen", sagte der Australier nach seinem Sieg. Doch schnell kam er an Colin Edwards vorbei und dann machte Valentino Rossi auch noch einen Fehler und damit lag Stoner in Führung.

"Dann habe ich nur den Kopf runter genommen und ein paar Runden lange Gas gegeben", sagte er weiter. Dadurch hatte er schnell einen komfortablen Vorsprung und konnte schließlich mit einem Polster von sechs Sekunden über die Ziellinie fahren. "Die Ducati und auch die Reifen haben heute so gut funktioniert, ich konnte nichts falsch machen", erklärte Stoner.

Das bemerkte auch Toni Elias, der ebenfalls schon früh im Rennen alleine auf dem zweiten Platz unterwegs war, aber keine Chance hatte, zu Stoner aufzuschließen. "Ich bin mit dem zweiten Platz sehr glücklich", sagte der Spanier, "das Wochenende war perfekt. Wir haben gut gearbeitet." Doch auch bei ihm war im Qualifying etwas schief gelaufen, weswegen er nur von Platz zehn gestartet war - das dafür aber gut.

"Ich habe dann bald versucht, Hopkins zu überholen, das war aber schwer. Danach war ich bei Valentino dran, fuhr aber schneller als er. Ich wollte ihn überholen, aber das wir nicht leicht", erzählte Elias weiter. Doch auch das funktionierte, wenn auch mit ein paar Berührungen. Mehr ging dann aber nicht mehr. "Ich wollte Casey holen, aber das war heute nicht möglich. Deswegen hab ich mich mit dem zweiten Platz zufrieden gegeben. Das war aber ein guter Tag heute, ich bin sehr zufrieden."

Loris Capirossi hatte viel Gesellschaft, Foto: Ducati
Loris Capirossi hatte viel Gesellschaft, Foto: Ducati

Das konnte auch Loris Capirossi von sich behaupten. Nach dem schlechten Saisonstart hat er die Pause genutzt, um sich wieder nach vorne zu arbeiten. "Das war für mich ein perfektes Wochenende. Ich bin wieder da", richtete er aus. Aufgrund der guten Laune, die er wegen seines Podestplatzes hatte, war Capirossi auch zum Scherzen aufgelegt und lieferte eine kleine Anspielung darauf, dass er gerade Vater geworden ist. "Im Moment bin ich der Vater der beiden neben mir", meinte er mit einem Lächeln.

Wäre es nach Capirossis Plan gegangen, hätte er noch weiter vorne landen sollen. "Nach dem Start wollte ich Casey einfangen, aber er war sehr schnell." Deswegen blieb ihm schließlich nur der Kampf um Platz drei, der aber hart genug war. Alex Barros und Marco Melandri waren dem Ducati-Piloten dicht auf den Fersen. "Der Kampf war hart. Mir ist dann kurz vor Schluss der Vorderreifen weggerutscht und Alex ging an mir vorbei. Ich konnte aber auf der Bremse noch zurück überholen und mir den dritten Platz sichern. Für Ducati war das ein gutes Wochenende."