Nach dem ersten Trainingstag in Jerez machte sich bei Casey Stoner ein klein wenig Genugtuung breit. Zu viele Analysen hatten nach dem Auftakt in Katar davon geschrieben, dass es nur der Geschwindigkeitsvorteil gewesen war, weswegen er gewonnen hatte. Mit der viertschnellsten Zeit des Tages, glaubt er den Gegenbeweis angetreten zu haben. "Die Dinge sind OK, aber ich nehme an, wir sollten auch nicht weniger erwarten als das, was wir heute getan haben. Jeder sagt, wie schnell die Ducati ist und warum das der einzige Grund war, dass wir beim vorigen Rennen ganz vorne waren. Aber hier sind wir und kämpfen mit den Lokalmatadoren mit, auch wenn es keine lange Gerade gibt. Damit hat die Ducati bewiesen, dass sie ein gutes Paket ist", sagte Stoner.

Ganz so eitel Wonne ist dann aber doch nicht alles. So musste der Australier eingestehen, dass es noch ein paar Dinge gibt, an denen gearbeitet werden muss. So bräuchte man noch etwas mehr Grip am Hinterrad und auch beim Einlenken in die Kurven sowie bei der Mitte der Kurve ist nicht alles perfekt. "Also werden wir morgen etwas an der Aufhängung und der Geometrie feilen. Sonst glaube ich aber, dass wir mit dem Renn-Setup recht glücklich sind. Wir haben die bestmögliche Reifenwahl für dieses Rennen getroffen und daraus wollen wir auch das Beste machen, so wie in Katar", erklärte Stoner.

Etwas weniger zufrieden äußerte sich Loris Capirossi, bei dem der erste Tag nicht wirklich nach Wunsch gelaufen ist. Rang elf spiegelte das zumindest in der Zeitenliste wieder. Capirossi meinte: "Wir haben am Morgen mit einem ähnlichen Settup, wie dem in Katar begonnen und deswegen viel von der ersten Session verloren, weil es nicht die beste Wahl für diese Strecke war - wir wollten mehr Traktion finden, aber am Ende lief es darauf hinaus, dass ich nicht mehr genug Gefühl an der Vorderseite hatte." Die logische Folge waren einige Umstellungen für den Nachmittag und danach konnte Capirossi auch eine Verbesserung feststellen.

"Ich kann jetzt leicht 41.5 oder 41.6 fahren, aber wir müssen noch einen Schritt nach vorne machen, damit wirklich alles in Ordnung ist, denn unser Ziel ist eine tiefe 41er-Rundenzeit", erklärte der Italiener. Für das morgige Training hat er nun noch eine kleine Rennsimulation geplant, um die Reifen zu überprüfen. "Ich kann aber sagen, dass ich mit der Richtung zufrieden bin, die wir heute Nachmittag eingeschlagen haben und ich bin zuversichtlich, dass wir uns für das Rennen noch verbessern können."