Nach wie vor geht das große Kopfschütteln bei Yamaha weiter. Der Vorteil an Kraft der Ducati gegenüber der M1 bereitet dem Team einige Sorgen. Teamchef Davide Brivio sieht den Grund für den Kraftrückstand vor allem beim zu vorsichtigen Vorgehen bei Yamaha: "Wir waren zu vorsichtig und hatten schließlich zu viel Benzin an Bord. Das ist die japanische Mentalität: die haben tausende Berechnungen gemacht, haben aber dann gar keine Risiken genommen", sagte Brivio zur Gazetta dello Sport.

Was den Teamchef aber wirklich überrascht hat, war was Ducati über den Winter auf die Beine gestellt hat. "Ducati war beeindruckend. Vorausgesetzt alles ist innerhalb der Regeln - was anderes kann man auch nicht annehmen und ich glaube in jedem Fall, dass die Stewards ihre Checks gemacht haben -, ist jeder im Paddock, nicht nur wir, darüber verwundert, wo sie diese Leistung gefunden haben", meinte Brivio Für ihn sei es nun ganz wichtig, herauszufinden, wie Ducati den Motor so schnell gemacht habe und dann müsse man die Lücke schließen, meinte er.

Auch bei Masao Furusawa, der Chef der Rennabteilung bei Yamaha, hat der Geschwindigkeitsvorsprung des italienischen Herstellers einige Denkprozesse angeregt. "Als ich sah, was auf der Geraden passierte, ist mein Gehirn sofort aufgewacht. Ducati hat eine kleine Fabrik, aber sie haben sehr gut gearbeitet. Ich habe unseren Ingenieuren nicht gesagt, dass sie schneller arbeiten sollen, aber ich wies sie an, die Daten noch einmal eingehend zu analysieren", sagte er.

Geschwindigkeit könnte aber auch bei den Ingenieuren ein wichtiger Faktor werden. So glaubt Valentino Rossi nicht daran, dass es bis Jerez eine Möglichkeit gibt, näher an die Ducatis heranzukommen und auch Furusawa zweifelt: "Wir haben einige Entwicklungen, die wir gerne nach Jerez bringen würden. Aber ich weiß nicht, ob wir die Zeit haben werden, um sie im Rennen zu verwenden."