Es hätte ein spannender Showdown um den Titel werden sollen, im Endeffekt war es ein eigenartiger Showdown. Andrea Dovizioso fehlte offensichtlich der Speed um auf Sieg zu fahren und Jorge Lorenzo fehlten die Nerven, um zu viel zu riskieren. Dadurch entstand eine interessante Situation: Lorenzo und Dovizioso lieferte sich einen Zweikampf in der Mitte des Feldes. Dovizioso brachte das freilich nicht viel, da er 13 Punkte aufholen musste, es war aber ein bizarrer Titelkampf, der sich da auf Platz sechs und sieben abspielte.

Schließlich setzte sich Alex Debon zwischen die beiden, wodurch Lorenzo vorne etwas wegfahren konnte und Dovizioso seine letzten WM-Felle davon schwimmen sah. Nach dem Zieleinlauf, bei dem Lorenzo Vierter und Dovizioso Siebter wurde, und dem fixierten Titel, war dann die Freude beim Spanier dementsprechend ausgelassen. Das Team lag sich in den Armen, einige Tränen flossen und Lorenzo spielte wieder Luftgitarre und rollte sich im Kiesbett. Die Fans steuerten ihrerseits zahlreiche Feuerwerkskörper bei, um mit dem Spanier zu feiern.

An der Spitze wurde natürlich auch ein Rennen gefahren. Die erste Häfte war dort Roberto Locatelli recht alleine unterwegs, doch in Halbzeit zwei schlossen dann Alex de Angelis und Hiroshi Aoyama noch zu dem Italiener auf. Die drei begannen dann wieder mit dem fröhlichen Platztausch, doch in Runde 21 rutschte Aoyama direkt vor Locatelli von der Strecke. Deswegen musste Locatelli auch durch den Kies ausweichen und damit war der Weg für Alex de Angelis' ersten Grand-Prix-Sieg im 113. Rennen frei. Damit gab es noch eine zweite ausgelassene Feier nachdem die Zielflagge gefallen war.

Nichts zu feiern hatte Dirk Heidolf. Für ihn endete das Rennen und damit die Saison vorzeitig an den Boxen. Auch sein Kiefer-Bos-Teamkollege Anthony West hatte keinen guten Saison-Abschluss. Der Australier beendete das letzte Rennen des Jahres auf dem 19. Platz.