Die Amerikaner waren an diesem Wochenende in Laguna Seca wieder hoch motiviert und haben noch ein wenig mehr gegeben als sonst. Das war auch nötig, denn ihr Vorteil der Streckenkenntnis war nicht mehr so groß wie im vergangenen Jahr. Auch der Sieger Nicky Hayden musste sich ziemlich anstrengen. Im Rennen ist er ja nur aus der zweiten Reihe gestartet und hat sich zunächst nicht so leicht getan.

Die Umbauten an der Strecke in Laguna Seca im Vergleich zum Vorjahr haben sich anscheinend ausgezahlt. Einige Fahrer haben sich positiv geäußert und speziell Marco Melandri hat gemeint, dass er sich jetzt mehr zutraut, weil ein paar Mauern und gefährliche Stellen verschoben worden sind. Dennoch gab es ein Problem, da der Asphalt unter der Hitze ziemlich gelitten hat. Der hat ziemlich schlecht ausgesehen. Da werden sich die Veranstalter dann wahrscheinlich für nächstes Jahr etwas einfallen lassen müssen.

Dani Pedrosa hat wieder einmal bewiesen, was für ein großes Talent er hat und wie schnell er lernen kann. Es hatte ja schon niemand erwartet, dass er auf dem MotoGP-Bike so schnell zu Recht kommt, aber er hatte bereits in den kleineren Klassen gezeigt, wie gut er sich an neue Situationen anpassen kann. Sein gutes Rennen in Laguna Seca war ein weiterer Beleg dafür. Sicher hat auch das Team dabei ein wenig geholfen und ein wenig von Nicky Haydens Abstimmung an Dani preisgegeben. Außerdem wird Nicky Dani auch ein bisschen beim Lernen der Strecke geholfen haben. Die Leistung von Pedrosa, der zum ersten Mal in Laguna Seca fuhr, schmälert das aber nicht.

Für Valentino Rossi wird es nach seinem Ausfall sehr, sehr schwierig, wenn er wirklich noch den Titel holen will. Im vergangenen Jahr hätte ich gesagt, er ist noch voll in Reichweite, weil er Erfahrungsgemäß alles Glück hat, das er braucht, um am Ende doch noch zu gewinnen. Aber dieses Jahr hat ihn Fortuna ein wenig verlassen. Wenn es so weiterläuft, dann ist der Weg für Nicky Hayden eigentlich frei. Der einzige, der ihm vielleicht noch gefährlich werden könnte, ist Dani.

Alex Hofmann ist ein sehr gutes Rennen gefahren; bis drei Kurven vor Schluss. Der Sturz kurz vor dem Ziel war wirklich schade. Es war ein schönes Rennen von ihm, bei dem er Sete Gibernau auf der Werks-Ducati im Griff gehabt hat. Außerdem war er nicht weit von Loris Capirossi weg, also wäre das für Alex schon ein schönes Ausrufezeichen gewesen. Es hat halt leider nicht sollen sein.

Die Reifen sind zwar immer noch das größte Manko an Alex Motorrad, aber auch da werden schöne Fortschritte erzielt. Das sieht man ja auch an den Leistungen von Carlos Checa. Dunlop macht auf dem Reifensektor im Moment wirklich die größten Schritte nach vorne.

Was mir im Moment außerdem sehr gut gefällt ist die Leistung von Kenny Roberts Jr. Er hat sich aus einem mehrjährigen Tief herausgearbeitet und er sieht auch wesentlich fitter aus als in den vergangenen Jahren. Es scheint ihm wieder richtig Spaß zu machen. Auch für das Team sind die Ergebnisse eine schöne Bestätigung. Sie fahren ja mit einem privaten Rahmen und einem Honda-Motor zu wirklich tollen Resultaten. Ich finde es richtig gut, dass dieses Team gegen die Werks-Mannschaften so gut abschneidet.

IDM

Mit einem leider noch immer geschwächten Team Sachsenring Motorrad Unger waren wir am vergangenen Wochenende beim IDM-Lauf auf dem Salzburgring. Patrick Unger wurde am Samstag die Platte aus der Schulter entfernt, womit zumindest einmal die Quelle der Keime, die ihn schon seit Wochen plagen, aus dem Weg ist. Ich hoffe, dass er jetzt recht bald genesen kann und endlich wieder auf das Motorrad kommt.

Eric war auf dem Salzburgring dafür in den Trainings gut unterwegs, allerdings nicht ganz so schnell wie zuletzt. Für die ersten Vier oder Fünf war er aber auf alle Fälle gut. Er startete dann auch aus der ersten Reihe, blieb aber direkt beim Start stehen und war in der ersten Kurve nur 30. Danach fuhr er aber ein wunderbares Rennen und war im Schnitt um eine halbe Sekunde schneller als der Drittplatzierte. Wegen des Problems am Start war aber am Ende nicht mehr drin, als der siebente Platz. Es ist zwar schade, aber wir haben gesehen, dass die Form stimmt und ein Startproblem kann jedem einmal passieren.

Mateusz Stoklosa hatte ein schwieriges Wochenende. Er stürzte gleich im ersten Training in der ersten Runde und verletzte sich am Finger. Dadurch ging gleich einmal viel Selbstvertrauen verloren, weil er beim vorigen Rennen auf dem Nürburgring auch gestürzt war. Dadurch ist er eigentlich das ganze Wochenende in Österreich nicht in Tritt gekommen. Ich denke aber, dass es bei ihm beim nächsten Rennen wieder klappen sollte, vor allem wenn die Trainingssessions gut laufen.