Die Freude bei Valentino Rossi kannte auf dem Sachsenring keine Grenzen - zumindest nach dem Rennen. Fünf Sessions war der Italiener hinter der Konkurrenz her gefahren und keiner rechnete damit, dass der "Doctor" um den Sieg mitfahren würde können. Doch nach einer starken kämpferischen Leistung setzte sich er sich schließlich vor Marco Melandri und Nicky Hayden durch. Da Dani Pedrosa nur Vierter wurde, ist Rossi auch auf Platz zwei in der Weltmeisterschaft aufgerückt und hat nun noch 26 Punkte Rückstand auf Nicky Hayden.

Der erste Ruck ging aber bereits vor dem Rennen der MotoGP-Klasse auf dem Sachsenring durch das Starterfeld. Dadurch, dass Casey Stoner vom Arzt nach einem Sturz im Warm-Up nicht die Erlaubnis erhielt, am Rennen teilzunehmen, rückten alle Fahrer ab Startplatz neun eine Position nach vorne. So auch Rossi, der vom elften auf den zehnten Platz durfte.

Der zweite Ruck ging durch die Zuschauer, da Alex Hofmann gleich nach der zweiten Runde an die Boxen kam und dort das Rennen aufgeben musste. Der Deutsche konnte nach seinem kurzen Auftritt beim Heimrennen nur den Kopf schütteln.

An der Spitze matchten sich über die ersten Runden des Rennens sieben Fahrer um die besten Positionen. Die Mitglieder der Gruppe waren Nicky Hayden, Marco Melandri, Dani Pedrosa, Valentino Rossi, Makoto Tamada, Kenny Roberts Jr. und Loris Capirossi.

Zwischen diesen Sieben ging es eine Zeit lang hin und her und jeder schien eine Chance auf den Sieg zu haben. Nach einem verwegenen Manöver verlor Roberts Jr. aber die Kontrolle über seine Maschine und räumte Tamada mit ab. Während der Amerikaner unverletzt blieb schien der Japaner Schmerzen am Bein zu haben. Von der Strecke kam aber das Signal "Driver OK".

Am Ende der ersten Rennhälfte machte dann Rossi ernst und setzte sich an die Spitze der verbliebenen Fünfergruppe. Damit hatten nach den Qualifying, in dem Rossi nur Elfter wurde, nur die Wenigsten gerechnet. Von seinen Gegnern konnte sich der Italiener in weiterer Folge aber nicht absetzen. Nur Loris Capirossi musste einsehen, dass er das Tempo nicht mitgehen konnte und fiel etwas zurück.

In den letzten Runden ging dann Marco Melandri an Rossi vorbei und damit war der Kampf endgültig eröffnet. Im Vorletzten Durchlauf holte Rossi sich die Führung zurück und dahinter wollten auch noch Hayden und Pedrosa nach vorne stoßen. Doch in der letzten Runde machte keiner mehr Platz und Rossi holte sich den unwahrscheinlichen Sieg.

In einer Woche in Laguna Seca kann Rossi seinen 26-Punkte-Rückstand auf Hayden weiter verkürzen. Allerdings ist das einer der Lieblingskurse des Amerikaners und vor eigenem Publikum wird er noch zusätzlich motiviert sein. Das hat er bei seinem Sieg im Vorjahr gezeigt.