Die Seitenwagenpiloten Markus Schlosser und Bernhard Wagner (SUI/AUT) konnten erneut einen Sieg in der Klasse IDM Sidecar einfahren – den dritten in diesem Jahr. Bei strahlendem Sonnenschein boten die Gespanne den 9.242 Zuschauern eine spannende Show auf dem Eurospeedway Lausitz.

Die Klasse mit drei Rädern hatte am Eurospeedway mit der neuen Kurzanbindung am meisten zu kämpfen. "Dadurch, dass wir noch viel tiefer sitzen als die Solopiloten, kann man die Kurve noch schlechter einsehen" erklärte Harald Hainbucher. "Aber da müssen wir alle durch und haben mit den gleichen Bedingungen zu kämpfen", fügte Pilot Sepp Doppler hinzu.

Die Alpenländer Schlosser/Wagner dominierten alle Trainingssitzungen. Den zweiten Startplatz sicherte sich Jörg Steinhausen mit Beifahrer Axel Kölsch. "Wir haben eine neue Verkleidung, da unser Gespann beim Crash in Oschersleben einige Schäden davon getragen hat", erklärte der Vizemeister von 2005. "Aber unser Motor hat noch Aussetzer und kommt nicht richtig auf Drehzahlen. Da müssen wir noch basteln."

Hinter Steinhausen stellte Sepp Doppler sein Gespann auf den dritten Startplatz. Doppler setzte im dritten Saisonlauf schon seinen dritten Co-Piloten ein. "Christian Parzer ist noch auf der Isle of Man" erklärte Doppler. "Da habe ich Mike Helbig angerufen und der hat sofort ja gesagt." Das sportliche Schicksal Wolfram Centners, dem Stamm-Fahrer von Helbig, ist bis dato ungewiss. "Wolfram sitzt zuhause" erklärte Helbig. "Seine Verletzungen vom Unfall am Pannoniaring im letzten Jahr machen ihm noch schwer zu schaffen.

Den besten Start erwischten gleich zwei Gespanne. Bis zur ersten Kurve waren Hainbucher/ Adelsberger (AUT/Wartenberg) und Doppler/Helbig (AUT/Radebeul) auf gleicher Höhe. "Dann ist der Hainbucher noch innen durchgezogen" erklärte Doppler. Es dauerte aber nicht lange, dann waren die Hierarchien wieder klar gestellt und Schlosser/Wagner hatten sich an die Spitze gesetzt. "Man muss beim Start nicht vorne sein. Wer am Ende vorne ist, hat gewonnen" stellte Markus Schlosser die Sachlage klar.

Die Führung gaben Schlosser/Wagner bis zum Schluss des Rennens nicht mehr her. Und auch Jörg Steinhausen machte deutlich, dass er den Titel noch nicht abgehakt hat. Allerdings konnte er die Lücke zum Führenden nicht mehr schließen und wurde Zweiter.

Richtig spannend war der Kampf um Platz drei. Doppler/Helbig, Hainbucher/Adelsberger und Hock/Becker (Oberursel/Drübeck) gaben sich die Sporen. Hainbucher musste das Rennen aber eher beenden als alle anderen. Auf Platz drei liegend hatte das Gespann Probleme mit der Hinterachse und rollte in der drittletzten Runde aus. Somit kletterten Doppler/Helbig mit aufs Podest. Hock/Becker wurden Vierte.

Beim Heimrennen des Team Lausitz von Uwe Göttlich und Peter Höss konnte das grüne Gespann einen fünften Platz einfahren. "Wir hatten einen schlechten Start" entschuldigte sich Spediteur Göttlich nach dem Rennen. Trotzdem zeigten sie ein gutes Rennen vor der gesamten Belegschaft. Man hatte nämlich die Firma eingeladen.

Zu erwähnen bleibt noch eine außergewöhnliche Leistung eines Gaststarter-Gespanns aus Schweden. Johan Reuterholt konnte mit seinem Beifahrer Mika Ikonen den neunten Platz erreichen. Das besondere daran: Fahrer Johan Reuterholt ist querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl. Das hindert den Schweden aber nicht, ordentlich Gas zu geben.

In der Gesamtwertung führen Schlosser/Wagner mit der Maximalpunktzahl von 75 Zählern aus drei Rennen. Titel-Mitfavorit Jörg Steinhausen folgt mit 15 Punkten Rückstand. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand Doppler, Schröder und Zimmermann.