Die erste Startreihe für den Großen Preis von China in Shanghai hat morgen eine etwas ungewohnte Besetzung. Dass Repsol Honda und Camel Yamaha in der ersten Reihe stehen ist zwar nicht ungewöhnlich, aber die Fahrer mit denen die Teams dort vertreten sind schon. Denn für die Honda-Truppe fuhr nicht Nicky Hayden sondern Dani Pedrosa auf Pole und bei Yamaha war es nicht Valentino Rossi sondern Colin Edwards, der den dritten Startplatz holte. Die Suzuki von John Hopkins, die auf Platz zwei steht, haben auch die wenigsten erwartet.

Pedrosa, der das erste Mal in der MotoGP in der ersten Reihe und somit auch das erste Mal auf Pole Position steht, macht das natürlich glücklich. Aber warum er es geschafft hat, so schnell zu sein, kann er selbst nicht erklären. "Ich weiß nicht was heute anders war als sonst – es war nicht eine spezielle Sache – ich fühlte mich mit den Reifen einfach selbstbewusster", sagt der Spanier. Ein Problem sieht er allerdings darin, dass wegen des kurzen Regenschauers zirka 20 Minuten nicht gefahren wurde. Pedrosa sagt: "Eine wichtige Sache ist, dass wir die Rennreifen nicht so testen konnten, wie wir das wollten."

Der Zweitplatzierte John Hopkins hatte ein anderes Problem. "Ich war nach dem Qualifying etwas verärgert, da ich gedacht hatte, dass ich die Pole Position, die ich wollte, auch haben würde. Ich war schon mehrere Male in der ersten Startreihe, aber noch nie auf Pole!" meint der Amerikaner. Obwohl Hopkins gezeigt hat, dass die Suzuki auch im Trockenen schnell ist, hofft er allerdings am Sonntag auf Regen. Er sagt:" Die Maschine lief heute im Trockenen gut, aber im Moment würde ich sagen, dass es für uns etwas leichter wäre, wenn es nass ist."

Wegen des Wetters ist für Colin Edwards der Aufenthalt in China ohnehin ungewöhnlich. "Das war bis jetzt ein sehr eigenartiges Wochenende, weil wir zuerst damit begonnen haben, eine Abstimmung für die nasse Strecke zu finden und diese dann für das Trockene angepasst haben – normalerweise ist es anders herum!" sagt Edwards. Das Vibrationsproblem, meint Edwards, trete nur in einigen Passagen der Strecke auf und es sei auch wesentlich geringer wenn er mit Rennreifen unterwegs sei.

Edwards Teamkollege Valentino Rossi berichtet von anderen Erfahrungen. Er sagt: "Wenn der Grip wieder normal wird wie heute, dann haben wir starke Vibrationen und es ist sehr schwer, die Maschine zu fahren." Der Italiener meint sogar, dass die Probleme wieder ähnlich gravierend wie beim Saisonstart in Jerez seien. Im Qualifying erreichte Rossi daher auch nur den 13. Platz. Möglicherweise kann der regierende Weltmeister aber mit der Hilfe seines Teamkollegen bis morgen das Problem noch etwas reduzieren.

Alex Hofmann, der auf die 16. Startposition fuhr, sieht dem Rennen zuversichtlich entgegen. "Ich bin optimistisch, weil wir eine gute Richtung gefunden haben, in die wir arbeiten können", sagt der Deutsche. Vor allem die Entwicklungsarbeit, die an den Reifen geleistet wurde begänne sich auszuzahlen, meint Hofmann weiter. Sollte das zutreffen, dann könnte dem Deutschen im Rennen möglicherweise eine kleine Überraschung gelingen.