Die Hoffnung war da. Während Ducati bei den MotoGP-Wintertestfahrten strauchelte, zeigten andere Hersteller mit sichtlichen Verbesserungen auf. Das Ende der Roten Domination in der Königsklasse schien einen Schritt näher, eine enge Saison vor den Toren. Bewahrheitet hat sich das allerdings nur zum Teil. Zwar scheint das MotoGP-Feld über den Winter tatsächlich enger zusammengerückt zu sein, den Ton gibt aber weiterhin Ducati an.
Ducati dominiert in Argentinien: Ungeplanter Fünffachsieg!
Das zeigte vor rund einer Woche speziell der Argentinien-Grand-Prix nochmal in aller Deutlichkeit auf. Denn dort gelang Ducati ein Fünffachsieg, einzig Gresini-Rookie Fermin Aldeguer fehlte an der Front. Eine Errungenschaft, die 2025 eigentlich nicht mehr hätte passieren sollen. Schließlich musste Ducati über den Winter doch die schweren Verluste von Jorge Martin, Enea Bastianini, Marco Bezzecchi und dem Pramac-Team hinnehmen. Der Fahrerkader der Roten schien klar geschwächt, die Konkurrenz gestärkt. Da waren solche Fünffachsiege nicht mehr eingeplant.
Dass es in Termas de Rio Hondo dennoch passierte, zeigte einmal mehr, welch hervorragende Arbeit in Borgo Panigale abgeliefert wird. Und entsprechend groß war in den vergangenen Tagen die Freude bei Ducati. "Argentinien war wieder eine Party für uns, mit fünf unserer Motorräder in den Top Fünf", jubelte Teammanager Davide Tardozzi im Interview mit der spanischen Tageszeitung 'AS'. "Das können wir feiern, denn das zeigt, wie gut wir unsere Kundenteams behandelt", fährt er fort. "Das seht ihr allein daran, wie nah eines davon dran war, das Rennen zu gewinnen. Das ist großartig für uns."
Davide Tardozzi lobt Marquez: Reifer denn je und fehlerfrei
Gemeint ist damit natürlich das Gresini-Team um Alex Marquez, der den Argentinien-GP insgesamt 17 Runden lang angeführt hatte. Dass es für die Startnummer 73 erneut nur zum zweiten Platz reichte, lag einzig am älteren Bruder. "Ich habe euch das schon einmal gesagt: Wenn Marc Marquez fit ist, ist er Marc Marquez", begann Tardozzi im Anschluss eine wahre Lobeshymne auf seinen neuen Superstar. "Marc präsentiert sich momentan sehr gereift. Er hat acht Weltmeisterschaften gewonnen, aber auch viele Fehler gemacht. Jetzt ist er wieder so stark, wie beim Gewinn seiner Titel, allerdings ohne diese Fehler zu machen."
Eine interessante Beobachtung, die sich so auch in den Zahlen widerspiegelt. Während Marc Marquez speziell zu Honda-Zeiten regelmäßig im Kiesbett landete und auch im Vorjahr bei Gresini Racing noch der Pilot mit den zweitmeisten Stürzen nach Pedro Acosta war, zählt er 2025 zu den sechs Fahrern, die während eines Rennwochenendes noch gar nicht gestürzt sind. Ein Indiz dafür, dass der 32-jährige Spanier mit der Desmosedici GP25 aktuell relativ problemlos ans Limit gehen kann, während er in den vergangenen Jahren mit unterlegenem Material häufig darüber hinaus pushen musste, um konkurrenzfähig zu sein.

Marc Marquez auf 2019er-Niveau unterwegs? Besser denn je!
Als Marquez letztmals eine solch geringe Sturzquote hatte, holte er seinen bislang letzten WM-Titel samt damaligem Punkterekord. Die ersten Rennen 2025 lassen nun auf eine ähnlich dominante Saison wie 2019 schließen. "Der wahre Maßstab für ihn in diesem Jahr wird Jorge Martin sein, sobald er wieder bei 100 Prozent ist. Und auch Pecco [Bagnaia], der wieder stärker werden wird", traut Tardozzi dem Braten noch nicht so ganz. Der WM-Kampf 2025 sei also noch lange nicht entschieden. Und doch ist sich Ducatis Teammanager abschließend sicher: "Wir sehen momentan den besten Marc Marquez, den es in dieser Weltmeisterschaft je gab."
Stimmt ihr Davide Tardozzi zu: Sehen wir aktuell den stärksten Marc Marquez in der Geschichte? Sagt uns eure Meinung in den Kommentaren!
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