Schlechte Nachrichten aus dem Trackhouse-Racing-Lager: Miguel Oliveiras Sturz im 1. Freien Training der MotoGP in Indonesien hat schwerwiegende Folgen. Der Portugiese stürzte nach knapp 30 Minuten im FP1 in Kurve vier. Oliveira wurde per Highsider von seiner Aprilia abgeworfen und schlug hart auf dem Asphalt auf. Er musste mit der Trage abtransportiert werden.
Schockdiagnose für Miguel Oliveira
Von der Unfallstelle aus ging es für Oliveira direkt in das Medical Center an der Strecke und anschließend weiter in das nahegelegene Krankenhaus von Mataram. Dort folgte die ernüchternde Diagnose: Fraktur des rechten Handgelenks. Dort wurde in der Folge mit 3D-Scans evaluiert werden, ob eine Operation nötig ist. Darauf deutet einiges hin.
Auch MotoGP-Arzt Dr. Angel Charte glaubt nicht, dass Oliveira ohne chirurgischen Eingriff auskommen wird. "Miguel hat sich eine komplizierte Fraktur im rechten Handgelenk zugezogen", erklärt Charte. "Eine Operation wird notwendig sein. Miguel möchte diese in Portugal durchführen lassen und wird nicht nach Japan reisen." Am nächsten Wochenende steht mit dem Japan-GP in Motegi ja bereits wieder ein MotoGP-Event an. Oliveira wird sich aber in seine Heimat begeben und den Japan-GP definitiv verpassen. Auch ein Start in Australien zwei Wochen später ist unwahrscheinlich.
Miguel Oliveiras Seuchensaison geht weiter
Für Oliveira ist die Verletzung ein weiterer Rückschlag in einer schwierigen MotoGP-Saison 2024. Wirklich überzeugen konnte er nur am Sachsenring mit den Rängen zwei im Sprint und sechs im Grand Prix. Ansonsten blieben die Big Points für Oliveira meist aus. So liegt er aktuell mit 71 Punkten nur auf dem 14. Rang der Gesamtwertung.
In der WM könnte es für Oliveira nun mit seiner Verletzung noch weiter nach hinten gehen. Mit sechs Grands Prix an den kommenden acht Wochenenden kommt der Handgelenksbruch zum schlechtes möglichen Zeitpunkt - und ausgerechnet am Ort eines der größten Erfolge in Oliveiras Karriere. 2022 trug er sich in Mandalika bei strömendem Regen als erster MotoGP-Sieger in die Geschichtsbücher ein.
UPDATE 11:10 Uhr - Lorenzo Savadori in Japan wohl Oliveira-Ersatz
Zu Beginn des MotoGP-Trainings äußerte sich Trackhouse-Teamchef Davide Brivio zum Zustand von Oliveira. Im offiziellen Livestream der MotoGP informierte er: "Er ist für einen 3D-Scan ins Krankenhaus gefahren, um zusätzliche Blickwinkel auf den Bruch zu erhalten. Die Ergebnisse werden darüber entscheiden, wie es jetzt weitergeht. Er wird wohl operiert werden müssen und noch heute Nacht zurückfliegen. Den Japan GP wird er sicherlich verpassen. Danach werden wir sehen, was passiert. Die Ärzte sagen, dass es eine schwerwiegende Verletzung ist. Die Frage lautet nun, wie viele Rennen er verpassen wird."
Zum Ersatz Oliveiras wäre Trackhouse theoretisch erst zum Australien GP (18. - 20.10.) gezwungen, denn laut MotoGP-Reglement muss ein Fahrer erst zehn Tage nach Bekanntwerden seiner Verletzung durch einen Ersatzmann vertreten werden. In Japan könnte der US-Rennstall somit auch nur mit Raul Fernandez starten, ist aber dennoch um Aushilfe bemüht. "Wir sprechen mit Aprilia, wir hätten schon gerne ein zweites Bike in Japan", verkündete Brivio auf die Nachfrage, ob Testfahrer Lorenzo Savadori einspringen könnte. "Wenn Sava verfügbar ist, würden wir ihn gerne einsetzen. Wir arbeiten daran."
UPDATE 12:00 Uhr - Mehrfacher Speichenbruch bei Oliveira
Um kurz vor 12 Uhr verkündete Trackhouse schließlich das finale Urteil. Der CT-Scan im Krankenhaus von Mataram Oliveira habe ergeben, dass sich der Portugiese einen mehrfachen Bruch des Radiusknochens [Speiche, Anm.] zugezogen hat. Die Fraktur wurde stabilisiert und Oliveira sei wohl auf, werde nun zu chirurgischen Beratung nach Portugal geflogen. Weitere Informationen will der Rennstall verkünden, sobald diese vorliegen. Damit ist wohl frühstens im Verlauf des Samstages zu rechnen.
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