Die Motorsportwelt blickte am Samstagabend gespannt nach Riccione an die Adriaküste, wo Gresini als erstes MotoGP-Team sein neues Motorrad für die Saison 2024 präsentierte. Wie seit dem Spätherbst der Saison 2023 offiziell bekannt ist, wird der achtmalige Weltmeister Marc Marquez neben seinem Bruder Alex Marquez Platz nehmen und für die Mannschaft von Teamchefin Nadia Padovani auf Trophäenjagd gehen.
Für Marc Marquez beginnt damit eine neue Ära seiner MotoGP-Karriere. Der einstige Seriensieger verließ zum Ende der abgelaufenen Saison das Repsol Honda Team, mit welchem er elf Jahre lang in der MotoGP zahlreiche Erfolge einfuhr. Immer wieder stellte Marquez klar, welche emotionale Verbindung er mit der Marke Honda und den Angestellten des japanischen Herstellers aufgebaut hat. Das Team in der Repsol-Box des Spaniers wurde schließlich während der gemeinsamen Zeit kaum verändert.
Als sich der 30-Jährige schließlich zum Wechsel zu Gresini entschloss, machte er keinen Hehl daraus, wie sehr ihm diese Entscheidung das Herz brach. Marquez postete auf seinen sozialen Kanälen ein Statement mit Tränen in den Augen. Während des letzten Rennwochenendes der Saison in Valencia konnte er seine Emotionen ebenfalls nicht zurückhalten und ließ diesen beim Sprintpodium freien Lauf.
Ab der Saison 2024 wird Marquez nun mit einer neuen MotoGP-Mannschaft zusammenarbeiten. So wird Marquez beispielweise auf seinen Langzeit-Crewchief Santi Hernandez verzichten müssen, mit dem er durch eine 13-Jahre-lange Zusammenarbeit eine innige Verbindung aufbaute. Stattdessen wird Frankie Carchedi, der 2020 mit Joan Mir MotoGP-Weltmeister wurde, der neue erste Ansprechpartner Marquez' in der Box sein.
"Wenn du elf Jahre und mehr mit einem Team zusammenarbeitest, dann ist es natürlich seltsam", erklärte Marquez die neue Verbindung zur Gresini-Mannschaft. "Die ersten Schritte fühlen sich komisch an. Aber als ich die Entscheidung getroffen habe, war ich mir dem vollkommen bewusst." Ein Problem sieht der Spanier in der Umstellung jedoch nicht. "Ich fühle mich wohl mit dem Team. Wir konnten in Valencia und in den vergangenen Tagen [im Gresini-Hauptquartier, Anm.] etwas Zeit verbringen. Das wird auf der Strecke also kein Problem für die Performance darstellen", ist sich Marquez sicher.
"Es ist unmöglich die Atmosphäre und Beziehungen, die ich zu Honda und meinem Team hatte, wiederherzustellen. Aber das ist auch nicht das Ziel", ist sich Marquez bewusst. "Wir sind hier, um eine professionelle Atmosphäre aufzubauen. Das kann man nicht mit der emotionalen Bindung zu Honda vergleichen. Wir wollen die beste Arbeit machen und um die bestmöglichen Resultate kämpfen. Mit der Zeit wird dabei auch die Beziehung immer besser, das Team wird mich immer besser verstehen und andersherum", so der Neu-Ducati-Pilot.
Die nächste Gelegenheit die Beziehung zu seinem neuen Team zu verbessern gibt es für Marquez schon Anfang Februar. Vom 06. Bis 08. Februar finden in Malaysia die ersten MotoGP-Tests des Kalenderjahres statt, ehe zwei Wochen später in Katar getestet wird. Am 10. März wird der Katar-GP schließlich die neue MotoGP-Saison eröffnen.
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