Vergangene Woche verkündete Repsol Honda die Trennung von MotoGP-Superstar Marc Marquez. Die Honda Racing Cooperation (HRC) einigte sich mit dem achtfachen Weltmeister auf eine vorzeitige Vertragsauflösung mit Ende diesen Jahres. Eigentlich längst klar, nun aber auch offiziell: Marquez heuert zur MotoGP-Saison 2024 im Ducati-Lager an und wird Teamkollege von Bruder Alex bei Gresini Racing. Das verkündete der italienische Rennstall am Donnerstagmorgen in einer Pressemitteilung. Der Spanier unterschrieb einen Einjahres-Vertrag.
"Ich bin begeistert von dieser neuen Herausforderung. Es war keine leichte Entscheidung, denn es ist in jeder Hinsicht eine große Veränderung. Aber manchmal ist es im Leben wichtig, aus der Komfortzone herauszukommen und sich selbst auf die Probe zu stellen, um weiter zu wachsen", wird Marquez in der Presseaussendung zitiert. "Was das Motorrad angeht, weiß ich, dass ich meinen Fahrstil an einige Dinge anpassen muss. Das wird nicht einfach sein. Aber ich bin mir auch sicher, dass das gesamte Team Gresini mir sehr helfen wird. Ich kann es kaum erwarten, das Team kennen zu lernen und mit ihnen zu arbeiten. Ich möchte mich bei Nadia, Carlo und Michele für das Vertrauen und den Respekt bedanken, den sie mir entgegengebracht haben."
"Das ist ein historischer Moment für die Gresini Familie", freute sich Teamchefin Nadia Padovani. "Die Tatsache, dass Marc Marquez sich entschieden hat, in der kommenden Saison für uns zu fahren, ist absolut fantastisch und ich bin sehr glücklich, dass wir es jetzt offiziell machen können. In weniger als einer Saison sind wir seinem Bruder sehr nahegekommen und wir werden Marc auf die gleiche Weise willkommen heißen, denn wir sind sicher, dass er das Potenzial hat, auf der GP23 von Anfang an konkurrenzfähig zu sein."
Beim Rennstall des Anfang 2021 verstorbenen Teamgründers Fausto Gresini wird Marquez also eine Vorjahresmaschine erhalten. Der Spanier fährt 2024 auf einer Ducati Desmosedici GP23, mit der Francesco Bagnaia und Jorge Martin die MotoGP-Saison 2023 dominieren. Marquez steht somit wieder ein siegfähiges Bike zur Verfügung, auch wenn das Material veraltet ist. Dass ein WM-Kampf auf einer ein Jahr alten Ducati dennoch möglich ist, zeigte Enea Bastianini bereits 2022, als er bei Gresini vier Rennen gewann.
Seine Mannschaft rund um den langjährigen Crewchief Santi Hernandez wird Marquez jedoch nicht zu Gresini mitbringen können. Hiergegen legte Ducati ein Veto ein. Schließlich ist ein erneuter Wechsel des MotoGP-Superstars nach nur einer Saison - etwa ins KTM-Lager - sehr wahrscheinlich, da sich Marquez mit einem Kundenteam maximal kurzfristig zufriedengeben wird. Ducati wiederum hat natürlich kein Interesse daran, mit Geheimnissen ausgestattete Techniker direkt wieder an die Konkurrenz abgeben zu müssen.
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