Nach einer enttäuschenden ersten Saisonhälfte startete Aprilia stark aus der Sommerpause: Aleix Espargaro gewann drei Rennen, Maverick Vinales fuhr dreimal unter die Top Drei. Und auch das RNF-Team um Miguel Oliveira und Raul Fernandez lieferte einige gute Resultate ab. Mit dem Beginn der Asien-Tournee verschwand dieses Formhoch jedoch wieder. Auf ein schwaches Wochenende in Indien folgte am Samstag in Japan der nächste Rückschlag.

Hatte Maverick Vinales am Freitag in den Trainings noch zu den Schnellsten gehört, kam er im Qualifying nicht über Startplatz acht hinaus. Im Sprint von Motegi reichte es dann sogar nur zu Rang neun. Alle anderen Aprilia-Piloten gingen leer aus: Fernandez wurde Zehnter, Oliveira 14. und Espargaro, lange Zeit bestplatzierter Fahrer auf einer RS-GP, der einzige Ausfall des Sprints. Er verlor zu Beginn von Runde neun an Vortrieb und rollte langsam an die Box zurück.

Ein technisches Problem am Motor zwang den Katalanen zur vorzeitigen Aufgabe. Der dritte Defekt binnen weniger Sessions - eine Tatsache, die Espargaro am Samstagabend in seiner Medienrunde sauer aufstieß: "Ich weiß nicht, was los ist. Die Probleme der Vergangenheit sind wieder zurück. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. In Buddh brach etwas im Qualifying, im Hauptrennen dann erneut. Heute hatten wir schon den nächsten Ausfall. Das ist frustrierend, weil ich schnell und Fünfter war."

Aleix Espargaro alarmiert: Fallen im zweiten WM-Teil immer zurück

In den ersten Jahren des MotoGP-Comebacks von Aprilia verzeichnete der Hersteller aus Noale in aller Regelmäßigkeit technische Defekte, oftmals erreichten Espargaro und seine zahlreichen Teamkollegen das Ziel nicht. Seit dem Aufwärtstrend 2021 gehörten diese Probleme aber eigentlich der Vergangenheit an. Eine Erklärung für den Rückfall hat Espargaro nicht: "Wenn es warm ist, leider wir, das hat man in Indien gesehen. Aber hier sind die Temperaturen nicht so hoch. Ich denke daher, dass es am Material liegen muss." Er beklagt: "Im zweiten Teil der WM fallen wir immer zurück. Das kann kein Pech mehr sein."

Aleix Espargaro erlebte bereits in Indien zwei Defekte, Foto: LAT Images
Aleix Espargaro erlebte bereits in Indien zwei Defekte, Foto: LAT Images

Der Aprilia-Pilot fordert sein Team deshalb zum Handeln auf, weiß aber natürlich auch, dass für das Hauptrennen am Sonntag nichts mehr getan werden kann. Trotzdem gibt er sich hoffnungsvoll, im Japan-GP in die Erfolgsspur zurückkehren zu können: "Im Qualifying hat mir ein Zehntel gefehlt, um in der Spitzengruppe zu landen. Im Sprint hatte ich dann eine gute Pace, das macht mich zuversichtlich. Aber der Ausfall heute hat mich wertvolle Informationen gekostet."