Eine kleine Unaufmerksamkeit hat für Francesco Bagnaia schwerwiegende Folgen: Der Ducati-Star fuhr am Ende des 1. Trainings in Misano im Bereich von Kurve eins und zwei langsam auf der Ideallinie. Bagnaia blickte sich zwar um, allerdings in die falsche Richtung und übersah so den von hinten schnell ankommenden Alex Marquez, der gerade noch ausweichen konnte.
Bagnaia entschuldigte sofort, wenig später kam aber bereits die Meldung der Rennleitung, dass der Vorfall untersucht wird. Um 11:52 Uhr hatten die MotoGP-Stewards entschieden: Bagnaia wird bestraft und muss am Sonntag in der Startaufstellung für das Rennen in Misano um drei Plätze nach hinten.
"Im letzten Run von FP1 wurden Sie dabei beobachtet, wie Sie langsam auf der Ideallinie fuhren, was zu einer gefährlichen Situation für andere Fahrer geführt hat. Das steht im Gegensatz zu den Anweisungen, welche die Fahrer und Teams der MotoGP erhalten haben. Dieses Verhalten wird als unverantwortliches Fahren angesehen, was einen Verstoß gegen Artikel 1.21.2 der FIM World Championship Grand Prix Regulations bedeutet", so die Begründung der Stewards. Chef-Steward Freddie Spencer wird von Andres Somolinos und Paul Duparc unterstützt.
Update 18:03 Uhr - Bagnaia zeigt Verständnis für Strafe
Bagnaia selbst zeigte sich am Nachmittag in seiner Medienrunde einsichtig: "Ich akzeptiere die Strafe, sie ist korrekt." Er habe einfach einen Fehler gemacht für den er nun bezahlen müsse. "Ich dachte, ich hätte die Zielflagge schon gesehen. Das hatte ich in Wirklichkeit aber nicht. Ich habe mich entschuldigt, aber das ist die einzige Möglichkeit, dass ich in Zukunft aufmerksamer bin", erklärt er.
Der Herausforderer des WM-Führenden Fabio Quartararo nimmt die 3-Platz-Gridstrafe also gelassen, das Ziel für das Qualifying am Samstag ist allerdings klar: "Ich muss in die erste Reihe! Aus der zweiten Reihe zu starten, wird schon etwas schwieriger, aber es geht noch. Die dritte Reihe wird dann schon zu schwer [um noch gewinnen zu können, Anm.]"
Positiv für Bagnaia: Im Vorjahr konnte er sich für beide Misano-Rennen die Pole Position sichern. Gelingt ihm das auch an diesem Samstag, würde das also Startplatz vier und somit eine alles andere als aussichtslose Ausgangsposition für den Grand Prix bedeuten.
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