Die MotoGP wird sich ab 2023 im großen Stil verändern. Wie am Samstag in Spielberg bekanntgegeben wurde, soll wie in der Formel 1, auch das Spektakel der Motorrad-WM in Zukunft durch ein Sprintrennen am Samstag bereichert werden.

Das Konzept hat seinen Ursprung in einer weltweiten Fanumfrage, welche MotoGP-Promoter Dorna Sports unlängst durchführen ließ. In diesem Zuge wurde erhoben, ob unter den Zuschauern das Interesse an einem Sprintformat nach dem Vorbild der Formel 1 besteht. Die Königsklasse des Automobilsports hatte das so genannte Sprint-Qualifying im vergangenen Jahr testweise eingeführt und nach drei Ausgaben zu einem Erfolg erklärt. In der Saison 2022 werden in der F1 ebenfalls drei Sprints ausgetragen.

Die Königsklasse des Motorradsports wird bei den Plänen für ein solches Format noch einen Schritt weiter gehen. Die MotoGP will den Sprint zum festen Bestandteil aller Veranstaltungen im Kalender machen. Die höhere Frequenz ist nicht der einzige Faktor, der dem Konzept in der MotoGP noch mehr Bedeutung verleiht.

Während beim Sprint in der Formel 1 die Startaufstellung für den Grand Prix ermittelt wird und dabei im kleinen Maße WM-Punkte vergeben werden, soll es sich in der MotoGP um ein vollwertiges Rennen handeln. Geplant ist ein Lauf über die Hälfte der Grand-Prix-Distanz, bei dem den Fahrern dementsprechend halbe Punkte winken. Das Qualifying bestimmt die Startaufstellung für Sprint und Rennen.

Um das Rennwochenende umzugestalten, plant man die Streichung eines Freien Trainings und möglicherweise des Warm-ups. Für Moto3 und Moto2 steht ein Sprintrennen nicht zur Debatte. Das Wochenendformat der Motorrad-WM wurde zuletzt im Jahr 2013 grundlegend verändert, als das Qualifying in zwei Teile gesplittet wurde.

Weitere Details wie einen genauen Zeitplan und statistische Fragen, etwa ob Siege im Sprint auch als Grand-Prix-Siege gewertet werden, blieben die Vertreter von Dorna, FIM und IRTA in der Pressekonferenz am Samstag schuldig. Was Carmelo Ezpeleta, Jorge Viegas und Herve Poncharal aber betonten: Die Kosten sollen stabil bleiben, ebenso die Laufleistung auf der Strecke.