Für Aleix Espargaro ging am Sonntag in Silverstone eine stolze Serie zu Ende. In den vergangenen sieben Rennen hatte es der Aprilia-Pilot immer in die Top-Five geschafft. Im Großbritannien-GP musste sich Espargaro nun mit Rang neun begnügen.
Ein Resultat, das in Anbetracht der Umstände gar nicht schlecht wirkt. Espargaro war ja im 4. Freien Training am Samstag heftig abgeflogen und entschied sich erst nach dem Warm Up am Sonntagmorgen für einen Start im Rennen. P9 gut 24 Stunden nach einem derart schlimmen Sturz - das geht eigentlich in Ordnung.
Espargaro selbst sah das anders. "Ich habe mich körperlich ehrlich gesagt gut gefühlt. Die Schmerzen können keine Ausrede sein. Natürlich konnte ich mich nicht völlig frei am Motorrad bewegen, aber ich hatte keine großen Schmerzen", so der Aprilia-Pilot, der andere Gründe für sein schlechtestes Ergebnis seit dem Amerika-GP Mitte April fand. "Ich konnte nicht überholen. Ich konnte nicht aggressiv sein. Vor allem auf der rechten Seite hat es mir völlig an Traktion gefehlt. Ich war zwar nicht weit hinter dem Sieger, aber mir hat einfach die Pace gefehlt. Es ist schade, dass ich dir nicht um den Sieg kämpfen konnte. Ich dachte, dass das möglich ist, aber du musst es dann im Rennen eben auch beweisen. Ich habe heute leider eine gute Chance ausgelassen, um Punkte gutzumachen."
WM-Rivale Fabio Quartararo landete nämlich trotz Longlap-Penalty einen Platz vor Espargaro, obwohl der in der letzten Runde noch vergeblich versucht hatte, das zu ändern: "Dieses Überholmanöver war eigentlich unmöglich. Ich war weit hinter ihm, aber ich musste es probieren. Ich habe einfach die Bremse gelöst. Es ging zwar nur um einen Punkt, aber ich wollte unbedingt vor Fabio sein."
Das gelang nicht. Und darüber hinaus musste sich Espargaro am Sonntag noch Fahrern geschlagen geben, mit denen er nicht gerechnet hatte. "Das heutige Rennen verstehe ich überhaupt nicht", sagte er. "Die Werks-Ducatis hatten das gesamte Wochenende null Pace und heute waren sie beide auf dem Podium. Sie haben heute herausragende Arbeit geleistet. Keine Ahnung, wo sie die Pace gefunden haben. Bezzecchi beispielsweise war das gesamte Wochenende sehr stark und ist heute Zehnter geworden. Fabio war sehr stark und ist mit mir ins Ziel gekommen. Dann war eine KTM in der Spitzengruppe und Bastianini, der am Freitag nicht einmal in den Top-15 war. Ich weiß nicht, was da heute passiert ist."
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