Natürlich ließ es sich "The Doctor" Valentino Rossi nicht nehmen und kam zum Mugello-Grand-Prix der MotoGP, um bei der feierlichen Zeremonie dabei zu sein. Vor dem Qualifying zur Königsklasse gab es dazu auf der Start-Ziel-Geraden die Feierlichkeiten. "Einerseits ein sehr trauriger Moment, weil ich aufgehört habe", so Rossi, als er die 46-Trophäe von FIM-Präsident Jorge Viergas und Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta in Empfang genommen hatte. "Andererseits aber bin ich auch sehr stolz, denn es war eine lange Story und eine unvergessliche Karriere mit vielen tollen Momenten." 9 Weltmeister-Titel, 115 Siege und 235 Podest über alle Klassen haben dürften noch nicht alle dieser tollen Momente gewesen sein.

"Für mich ist die 46 ein Zeichen, nicht nur eine Zahl", so der Italiener weiter. "Ich bin immer mit der 46 gefahren. Das war schon die Nummer von meinem Vater Graziano, als er in der 250ccm-WM Zweiter wurde", erinnert Rossi an die Ursprünge seiner Startnummer. Und natürlich verbindet Rossi mit Mugello einige große Emotionen, daher fand er die Wahl des Italien-GP als Ort der Zeremonie auch mehr als passend. Doch nicht nur für ihn selbst. "Italien ist in der MotoGP immer Top, besonders jetzt, wo auch die Motorräder von Aprilia und Ducati sehr stark sind. Wir haben viele italienische Fahrer, Bastianini hat einige Rennen gewonnen und wir haben viele Fahrer aus unserer Academy. Pecco ist sehr stark, dieses Wochenende auch Luca und Bezz, wir haben noch Morbidelli und viele junge Italiener in der Pipeline. Ich denke, dass ich für die Zukunft erstmal beruhigt sein kann."

Emotional loslassen kann Rossi, der jetzt Autorennen fährt, die MotoGP aber nicht. "Natürlich fehlt es mir", sagt er. "Das war 26 Jahre lang mein Leben, mit dieser Weltmeisterschaft um die Welt zu fliegen. Aber es ist gut. Ich bin glücklich, mir fehlt es nicht allzu sehr. Es war eine lange, aber auch stressige Zeit. Jetzt bin ich etwas entspannter und ich denke, dass es der richtige Zeitpunkt war."

Rossis Nummer 46 ist derweil nicht die einzige Nummer, die in der Königsklasse nicht mehr vergeben werden wird. Auch die 34 von Kevin Schwantz und die 65 von Loris Capirossi werden nicht mehr vergeben. Glücklicherweise sind diese drei Legenden noch am Leben. Anders sieht das leider beim US-Amerikaner Nicky Hayden aus, der am 22. Mai 2017 in Cesena, Italien, bei einem Fahrradunfall ums Leben kam. Auch seine Startnummer 69 wird in der MotoGP nicht mehr vergeben.