Der Donnerstag vor dem ersten Grand Prix des Jahres ist normalerweise ist normalerweise der Termin für die technische Abnahme der neuen Maschinen in der MotoGP. Dabei wird die Einhaltung des Reglements überprüft sowie die Homologierung von Motor und Aerodynamikpaket durchgeführt.
Was im Normalfall ein absoluter Routineprozess ist, wird 2020 zur großen Herausforderung. Aufgrund des Coronavirus konnte die MotoGP ihren Auftakt in Katar ja nicht bestreiten. Die folgenden Rennen in Thailand, den USA und Argentinien wurden ebenfalls abgesagt, weitere werden hinzukommen. Renn-Action könnte es also erst im Sommer geben, offiziell hat die Saison aber dennoch mit dem Katar-GP begonnen.
Somit hätte dort auch die technische Abnahme durchgeführt werden müssen. Sämtliche MotoGP-Maschinen befanden sich ja auch noch aufgrund der Testfahrten Ende Februar am Losail International Circuit, allerdings fehlte es vielen Teams und Herstellern an Personal, um eine ordnungsgemäße Abnahme sicherzustellen. In Katar wurden etwa Einreisende aus Italien zu diesem Zeitpunkt bereits direkt für zwei Wochen in Quarantäne verbannt, was dort stationierte Teams wie Yamaha, Suzuki oder Ducati natürlich vor unlösbare Herausforderungen stellte. Lediglich Honda homologierte seinen Motor bereits in Katar.
Aufschub für MotoGP-Hersteller
Im Sinne der Fairness haben sich der Motorrad-Weltverband FIM, die Teamvereinigung IRTA, der Herstellerbund MSMA und MotoGP-Promoter Dorna auf eine Lockerung des Reglements im Bereich der Homologation geeignet. Diese soll nun auf digitalem Weg stattfinden. "So schnell wie möglich", heißt es etwas kryptisch in einer Presseaussendung der MotoGP.
Die abgegebenen Skizzen und Pläne werden dann beim ersten tatsächlichen Rennwochenende 2020 mit den verbauten Motoren und Verkleidungen abgeglichen. Honda, Yamaha, Suzuki und Ducati dürfen ihre Triebwerke ja während der Saison nicht verändern, für KTM und Aprilia gelten diese Regelungen aufgrund des Concession-Systems für weniger erfolgreiche Hersteller nicht. Im Bereich der Aerodynamik ist für jeden Fahrer nur ein Update pro Saison erlaubt.
Kein Shutdown für die MotoGP
Abgesehen von Motor und Aerodynamik kann die Entwicklungsarbeit in den Fabriken aber ganz normal weitergehen. Während man in der Formel 1 den Shutdown aus der Sommerpause vorgezogen und sogar um eine Woche ausgeweitet hat - im März und April müssen alle Fabriken für drei Wochen die Arbeit einstellen - hat man sich in der MotoGP gegen eine derartige Maßnahme entschieden. Als Grund wird die schwierige Überwachung derartiger Einschränkungen angegeben.
Aktueller MotoGP-Kalender für die Saison 2020
Datum | Grand Prix | Strecke |
03.05. | Spanien | Jerez |
17.05. | Frankreich | Le Mans |
31.05. | Italien | Mugello |
07.06. | Katalonien | Barcelona |
21.06. | Deutschland | Sachsenring |
28.06. | Niederlande | Assen |
12.07. | Finnland | KymiRing |
09.08. | Tschechien | Brünn |
16.08. | Österreich | Red Bull Ring |
30.08. | Großbritannien | Silverstone |
13.09. | San Marino | Misano |
27.09. | Aragon | Motorland Aragon |
04.10. | Thailand | Buriram |
18.10. | Japan | Motegi |
25.10. | Australien | Phillip Island |
01.11. | Malaysia | Sepang |
15.11. | Amerika | Austin |
22.11. | Argentinien | Termas de Rio Hondo |
29.11. | Valencia | Valencia |
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