Das für dieses Wochenende geplante Rennen der MotoGP in Katar wird definitiv nicht nachgeholt. Der Thailand-GP wurde in den Oktober verschoben. Austin wackelt gehörig. Und in dieser Tonart könnte es weiter gehen. Das Coronavirus hat die Motorrad-WM derzeit fest im Griff und könnte noch dramatische Auswirkungen für den Sport haben.

Niemand kann aktuell voraussagen, wie es für die MotoGP in diesen Zeiten weitergeht und wie viele Rennen man 2020 tatsächlich austragen kann. Fest steht: 13 Grands Prix müssen über die Bühne gehen, um am Ende des Jahres eine offizielle Wertung zu haben. Wird diese Marke nicht erreicht, gibt es keinen Weltmeister. So will es der Vertrag zwischen Promoter Dorna und Motorradweltverband FIM.

Eine nicht gewertete Saison wäre der Super-GAU für die MotoGP. Carmelo Ezpeleta hatte deshalb bereits am Donnerstag in einer eigens einberufenen Pressekonferenz erklärt, dass man die Saison notfalls bis kurz vor Weihnachten verlängern würde. Was aber, wenn nicht genügend Austragungsorte zur Verfügung stehen?

Für die MotoGP muss eine Strecke den höchsten Homologierungsgrad der FIM erreichen, Grad A. Dieser wird nicht leichtfertig vergeben, dementsprechend steht nur eine begrenzte Anzahl an potenziellen Veranstaltungsorten zur Verfügung. Um notfalls dennoch auf die nötige Kalendergröße zu kommen, wäre die Austragung mehrerer Rennen auf einer Strecke eine Möglichkeit.

Der Sepang International Circuit ist eine der modernsten MotoGP-Strecken, Foto: Yamaha
Der Sepang International Circuit ist eine der modernsten MotoGP-Strecken, Foto: Yamaha

Was zuerst kurios klingt, wurde von niemand geringerem als Sepang-International-Circuit-Boss Razlan Razali ins Gespräch gebracht. Er postete auf seiner Facebook-Seite einen Link zu einer Abstimmung. Die Frage: Würden sich die Voting-Teilnehmer ein zweites Rennen in Sepang wünschen?

Sepang allzeit bereit für MotoGP

Für die malaysische Strecke wäre dies wohl problemlos zu stemmen. Wettertechnisch könnte in Sepang das gesamte Jahr über gefahren werden. Und auch finanziell könnte sich ein zweiter Grand Prix 2020 in dem südostasiatischen Land für die Betreiber durchaus lohnen. Denn die Zuschauerzahlen in Sepang können sich seit Jahren sehen lassen, seit 2016 kamen nie weniger als 95.000 Fans am Rennsonntag an die Strecke. In den letzten beiden Jahren waren es jeweils mehr als 103.000.

Noch handelt es sich bei Razalis Vorschlag lediglich um eine Idee. Verschärft sich die Corona-Krise weiter, könnte sie aber zu konkreten Überlegungen in den Köpfen der Bosse von FIM und Dorna führen.