Der MotoGP-Kalender wächst und wächst. Und damit rückt auch zwangsläufig das Saisonfinale weiter und weiter im Jahr nach hinten. Seit dieses in Valencia stattfindet, ist der Termin von Ende Oktober oder den ersten November-Tagen bis ans dritte Wochenende des Monats zurückgerutscht. Das war 2018 zum ersten Mal der Fall, in dieser Saison ist es wieder so.

Und in beiden Jahren sah sich die MotoGP durch den späten Termin mit äußerst schwierigen Bedingungen in Valencia konfrontiert. Im Vorjahr regnete es das gesamte Rennwochenende über stark. 2019 dürfte es zwar trocken bleiben, die Temperaturen sind - vor allem am Morgen - für Motorradrennsport auf WM-Niveau aber deutlich zu niedrig.

Am Freitagmorgen etwa wurden neun Grad Streckentemperatur gemessen. Viel zu wenig, um die Reifen konstant im Arbeitsfenster zu halten. Vor allem auf der in Valencia nur wenig beanspruchten rechten Flanke. Reifenlieferant Michelin leistet mit seiner Auswahl für das Saisonfinale gute Arbeit - da ist man sich im Paddock einig. Doch auch den Franzosen sind die Hände gebunden. "Die Reifen sind nicht das Problem, sondern die Tatsache, dass wir den 15. November haben", meinte der am Freitag zwei Mal gestürzte Valentino Rossi in seiner Medienrunde nach einem Blick auf seine Armbanduhr. "Vielleicht müssten wir das Finale in Sepang fahren, denn hier ist Winter. Die Reifen sind gut, aber auch sie haben Grenzen."

MotoGP-Fahrer einig: Bedingungen kritisch

Rossis Ärger teilen einige andere Spitzenfahrer der MotoGP. "Das wäre ein fantastisches Wochenende, wenn es zu einer anderen Jahreszeit stattfinden würde", sagte etwa Cal Crutchlow. Auch Marc Marquez teilt die Bedenken: "Die Temperaturen sind definitiv am Limit. Wenn wie heute die Sonne scheint, dann ist es noch vertretbar. Wenn es aber bewölkt ist, dann wird es wirklich kritisch."

Im Vorjahr wurde Valencia zur Regenschlacht, Foto: Yamaha
Im Vorjahr wurde Valencia zur Regenschlacht, Foto: Yamaha

Mit Maverick Vinales schlägt sich ein weiterer Top-Mann der Königsklasse auf die Seite der Kritiker. "Mitte November ist schon sehr spät für Valencia", findet er. "Es ist sehr kalt und dadurch wird es auch automatisch gefährlich." Ein Saisonfinale in Übersee möchte der Yamaha-Star dennoch nicht: "Ich mag den Abschluss hier in Valencia. Auch, weil ich all meine Leute um mich haben kann."