Jorge Lorenzo hat es schon wieder getan. Nur zwei Wochen nach seinem ersten Ducati-Sieg in Mugello setzte sich der Mallorquiner auch beim Katalonien-GP in Barcelona durch. Zwei MotoGP-Triumphe binnen zwei Wochen lassen nun alle Kritiker verstummen. Den jüngsten Erfolg schätzt Lorenzo allerdings nicht ganz so hoch ein.

Mugello als Initialzündung für Ducatis Lorenzo

"Mugello war wichtiger. Ich musste es einfach schaffen, der Druck war härter. Unsere Mentalität war zwar, dass wir gewinnen wollten, aber wenn nicht, dann war es auch okay. Mugello war der besonderste Sieg. Wir sind alle Menschen und wenn im Leben zum ersten Mal etwas geschafft hat, dann ist das immer besonders. Das macht immer glücklich. Jetzt bin ich auch happy, aber es ist nicht dasselbe wie beim ersten Sieg", erklärte Lorenzo.

Mit dem zweiten Triumph in Folge steht endgültig fest: Der alte Jorge Lorenzo ist zurück. Der Jorge Lorenzo, der die Konkurrenz mit der Konstanz eines Metronoms zermürbt. Der Jorge Lorenzo, der von Beginn weg am Limit fahren kann und sich so schon zu Beginn einen uneinholbaren Vorsprung herausfahren kann. In Barcelona dauerte es zwar, bis Lorenzo Marc Marquez abschütteln konnte. Doch das ändert nichts daran, dass man den Ducati-Piloten wieder auf der Rechnung haben muss. Auch in Sachen WM-Titel?

Lorenzo: Jetzt Außenseiterchancen in MotoGP-WM?

Damit will sich Lorenzo noch nicht so ganz anfreunden: "Wir haben noch viele Rennen. Vor Mugello war es fast unmöglich, jetzt haben wir eine Chance. Es wird aber sehr schwer. In dieser WM ändert sich so viel. In einem schlechten Rennen kann man viele Punkte verlieren. Das Bike ist jetzt immerhin sehr gut, es ist die kompletteste Ducati seit Langem. Wir haben keinen Druck mehr und nichts mehr zu verlieren, das ist gut für uns."

Doch nicht nur der fehlende Druck wirkt sich positiv auf Lorenzos Leistungen aus, sondern auch das gute Gefühl für die Ducati. "Mit ihr habe ich mich noch nie so gut gefühlt. Vielleicht war es 2016 so wie jetzt, aber auch nicht so gut wie 2015. Also das letzte Mal hatte ich solch ein Gefühl vor drei, vier Jahren", spekuliert der dreifache MotoGP-Weltmeister. Womöglich steht uns also gerade eine Serie wie zuletzt 2015 bevor. Damals gewann Lorenzo zwischen Jerez und Barcelona vier Mal in Folge. An den ersten Sieg kommt das aber nicht heran.