Takaaki Nakagami, Franco Morbidelli, Tom Lüthi und Xavier Simeon heißen die vier MotoGP-Rookies für die Saison 2018. Auch wenn das erste Jahr in der Königsklasse für die meisten Piloten eher Lehrjahr als Herrenjahr ist, so wird die Konkurrenz zumindest untereinander hoch sein. Denn jeder der vier Neueinsteiger will am Ende der Saison zumindest einen Sieg feiern - den des Rookie of the year. LCR-Pilot Nakagami glaubt allerdings bereits zu wissen, wer im kommenden November feiern darf.

Der Japaner beginnt die Vorsaison 2018 bereits mit einer markigen Aussage: "Natürlich werde ich der Rookie des Jahres", sagt Nakagami in einer Presseaussendung des LCR Honda-Teams. "Dieser Titel ist ohne Zweifel mein Ziel für die nächste Saison."

Eine ordentliche Ansage, vor allem, wenn man bedenkt, dass Nakagami es im Kampf um die Rookie-Krone mit Moto2-Weltmeister Morbidelli und dem Zweiplatzierten Lüthi aufnehmen muss, während der Japaner selbst in seiner letzten Moto2-Saison nur Siebter werden konnte.

Das allein muss natürlich nicht von Bedeutung sein. Moto2 und MotoGP sind schließlich zwei kaum miteinander zu vergleichende Klassen in der Motorrad-WM. Das hat Nakagami bei seinem ersten MotoGP-Test in Valencia zu spüren gekriegt, wie er verriet. "Die Power der MotoGP-Honda ist unglaublich. Als ich das erste Mal auf dem Motorrad saß, konnte ich das Potenzial gar nicht fassen", führt der LCR-Pilot aus.

Doch auch während der MotoGP-Tests machte sich die ehemalige Moto2-Konkurrenz besser als Nakagami. Zumindest ein wenig. In der Gesamtwertung beider Testtage wurde der Japaner 18. und landete damit einen Platz hinter Morbidelli, der der schnellste Rookie wurde. Simeon wurde lediglich 21. und war damit nur schneller als Takumi Takahashi, der den verletzten Rookie Lüthi ersetzte.

Verstecken muss sich Nakagami mit seinen Leistungen aus dem Valencia-Test jedoch wahrlich nicht. Seine schnellste Runde war eine 1:31.867, gefahren an Tag zwei. Damit landete er nur 0.081 Sekunden hinter Morbidelli, der den Test als bester Rookie beendete und keine zwei Sekunden hinter Marc Marquez, der der schnellste Pilot der Testfahrten war.

Dennoch fällt es schwer zu glauben, dass Nakagami sich im Rookie-Fight 2018 gegen Morbidelli durchsetzen wird. Das sehen auch 69 Prozent der Motorsport-Magazin-com-Leser so, die glauben, dass Morbidelli 2018 als Rookie of the year hinter sich lassen wird. Nakagami wird mit 4,5 Prozent der Stimmen lediglich ein dritter Platz noch hinter Lüthi (26 Prozent)vorausgesagt.

Nakagami: Kein Masterplan

Einen Schlachtplan, wie er sich selbst zum MotoGP-Rookie de Jahres 2018 krönen will, hat Nakagami bisher noch nicht. "Ich bereite mich im Moment mit keiner besonderes Diät auf die kommende Saison vor", erklärt der LCR-Pilot. "Aber ich habe mein Training intensiviert, um stärker für das Bike zu sein."

Tägliche Sessions im Fitnessstudio, Fahrradfahren und Schwimmtraining stehen für Nakagami ab sofort auf dem Programm. Wichtig ist dieses Training zwar, um auf die Strapazen einer vollen MotoGP-Saison vorbereitet zu sein, aber einen großen Vorteil gegenüber seinen Konkurrenten wird es Nakagami nicht bringen. Morbidelli und Co. werden sich ebenfalls gewissenhaft auf ihr MotoGP-Debüt vorbereiten. Noch dazu sind Nakagami, Morbidelli und auch Lüthi auf Honda-Material unterwegs. Wer sich zum Rookie of the year krönt, könnte also in einem engen Duell ausgefochten werden.