Markus Reiterberger hat sich mit seinem MotoGP-Test im Motorland Aragon den Traum eines jeden Motorrad-Rennfahrers erfüllt. Bei den zweitätigen Testfahrten vom KTM-Werksteam am Dienstag und Mittwoch nach dem Aragon-GP durfte Reiterberger am zweiten Tag auf der RC16 ausrücken - und hinterließ beim Debüt einen guten Eindruck.

Der Test kam durch eine Übereinkunft von Reiterbergers langjährigem Förderer BMW Motorrad und den Oberösterreichern von KTM zustande. KTM plante schon eher einen MotoGP-Test mit Reiterberger, wollte aber dessen Titelchancen in der IDM nicht schmälern durch einen möglichen Sturz. Dass der Test für diese Woche angesetzt wurde, bestätigte KTM-Sportchef Pit Beirer bereits am Freitag gegenüber Eurosport.

Reiterberger war dabei einer von vier Piloten, die für KTM im Sattel saßen. Neben dem Deutschen waren auch noch die KTM-Stammfahrer Pol Espargaro und Bradley Smith sowie KTM-Testfahrer Mika Kallio im Einsatz. "Zunächst einmal Danke an KTM und BMW, dass sie das möglich gemacht haben. Nach dem Mittag konnte ich zum ersten Mal rausfahren, und in den ersten Runden war das Gefühl einfach nur unglaublich", berichtete Reiterberger von seiner ersten MotoGP-Erfahrung.

Markus Reiterberger legte ein glänzendes MotoGP-Debüt hin, Foto: KTM
Markus Reiterberger legte ein glänzendes MotoGP-Debüt hin, Foto: KTM

Reiterberger nach KTM-Test über Unterschied MotoGP vs. WSBK

Reiterberger konnte dabei in der KTM-Garage mächtig Eindruck schinden, wenn man sich vor Augen hält, dass er vorher noch nie ein MotoGP-Motorrad fuhr. Entsprechend positiv fällt Reiterbergers Fazit aus: "Am Abend hatte ich sechs oder sieben Outings und konnte dabei mein Gefühl und meine Rundenzeiten immer weiter verbessern. Natürlich gibt es da noch viel Luft nach oben, aber nach einem halben Tag bin ich wirklich happy. Wir werden sehen, was das für die Zukunft bringt."

Interessant sind auch die Vergleiche, die Reiterberger zwischen der MotoGP-KTM und der Superbike-BMW zieht. Reiterberger bestritt die komplette Saison 2016 sowie vier Events 2017 in der Superbike-WM auf einer BMW S1000RR. "Ich hatte nicht gedacht, dass der Unterschied so groß ist", wunderte sich der Deutsche. "Die MotoGP erfordert einen komplett anderen Fahrstil. Am Anfang war es für mich nicht leicht zu verstehen, wie man das Bike fahren muss." Doch Reiterberger konnte sich mit jeder Runde, mit jeder Kurve, mit jedem Meter auf dem Motorrad besser darauf einstellen.

Letztendlich kam der Deutsche zu folgendem Schluss: "Man muss viel flüssiger fahren, und nicht so wie in der Superbike-WM - so spät bremsen wie es geht, kurz umlegen, und dann das Gas sofort wieder voll aufdrehen. Man muss wirklich flüssig fahren, und dann kommt die Rundenzeit auch. Daran kann ich arbeiten, wenn ich die Gelegenheit noch einmal erhalte." Schlecht angestellt hat sich Reiterberger als Debütant jedenfalls nicht auf der KTM RC16.