Andrea Iannone bei Suzuki raus, Superbike-Weltmeister Jonathan Rea rein. Und das alles unter gehöriger Mithilfe von MotoGP-Vermarkter Dorna. Diese Theorie propagierte in er vergangenen Woche die renommierte britische Fachzeitschrift "Motorcycle News".

Rea selbst dementierte die Gerüchte nun aber deutlich: "Es gab keine offiziellen Gespräche zwischen mir und Suzuki. Ich fühle mich hier wohl", sagte der Brite und erklärte: "Ich habe einen Vertrag für 2018 - so wie auch Andrea Iannone."

Tatsächlich haben beide schon im Vorjahr mehrjährige Verträge bei ihren jeweiligen Arbeitgebern unterschrieben. Suzuki müsste also einerseits Iannone aus seinem Kontrakt - der ihm drei Millionen Euro pro Jahr bringen soll - auskaufen und andererseits dem Konkurrenten Kawasaki eine Ablöse für die Dienste von Rea bezahlen.

Rea fühlt sich in der Superbike-WM wohl

"Ich denke, diese Spekulationen kommen auf, weil Iannone die Erwartungen nicht erfüllt", so Rea. Im Vorjahr noch Sieger in Spielberg und insgesamt viermal auf dem Podest, hält Iannone nach den ersten 13 Saisonrennen bei nur 33 Punkten. Er steuert damit auf seine schlechteste Ausbeute seit zehn Jahren zu.

Im Gegensatz dazu fühlt sich Rea in der WSBK pudelwohl. Bereits in eineinhalb Wochen könnte er sich in Magny Cours den WM-Titel sichern - es wäre sein dritter in Folge. Seit seinem Wechsel zu Kawasaki verpasste er in 72 Rennen nur siebenmal das Podest.

"Ich bin hier sehr glücklich und mein Herz gehört den Superbikes. Diese Meisterschaft passt einfach sehr gut zu mir und ich habe ein Paket, mit dem ich gewinnen kann. Einen Wechsel in die MotoGP kann ich mir nur dann vorstellen, wenn ich auch dort siegfähiges Material bekomme. Denn nur so kann ich auch ganz vorne mitkämpfen."

MotoGP nur auf einem siegfähigen Motorrad

"Sollte sich eine derartige Möglichkeit nicht ergeben, habe ich nichts zu bereuen, denn mit Kawasaki habe ich bereits einen sehr guten Platz gefunden", so Rea. Damit spielt der Brite auf eine Reihe von Superbike-Fahrern an, die eine siegreiche WSBK-Karriere für den Sprung zu einem der hinteren Teams in der MotoGP opferten.

Zuletzt scheiterte etwa Marco Melandri, auch Loris Baz konnte sich auch unterlegenen Maschinen nie durchsetzen und muss die MotoGP wohl mit Jahresende verlassen. Rea selbst bestritt im Jahr 2012 zwei Rennen für Repsol Honda, wo er Casey Stoner ersetzte und in Misano (8.) und Aragon (7.) starke Ergebnisse einfuhr.

Allerdings: Im Vorjahr erreichte Suzuki dank Maverick Vinales den GP-Sieg in Silverstone sowie drei weitere Podestplätze. Die Formkurve der Japaner ging erst mit der Verpflichtung Andrea Iannones wieder nach unten.