Schon einige Male galt er als potenzieller MotoGP-Kandidat, nun kommt Michael Van der Mark unverhofft doch zu seinem Einsatz in der Königsklasse. Der 24-jährige Niederländer wird beim kommenden Rennen in Aragon die Yamaha von Valentino Rossi übernehmen. Aber wer ist Rossis Ersatzmann überhaupt und was hat er drauf?

Michael Van der Mark: Die Facts zu Rossis Ersatzmann: (00:50 Min.)

"Als ich gehört habe, was mit Valentino passiert ist, war mir sofort klar, dass man ihn für einige Rennen ersetzen muss. Daher hat mein Manager mit Lin Jarvis (Yamahas Motorsportchef) über die Situation gesprochen", erklärt Van der Mark im Interview mit WSBK.com. "Uns wurde sofort erklärt, dass sie ab Aragon Ersatz benötigen und einige Optionen hätten. Am Ende haben sie mich gewählt."

Van der Mark: Eine heiße Aktie

Van der Mark galt lange Zeit als heißeste Aktie der WSBK für einen Aufstieg in die MotoGP. Schon nach seinem WM-Titel in der Supersport-WM 2014 im Alter von nur 22 Jahren wurde spekuliert, ob Honda dem niederländischen Wunderknaben eine Chance in der Motorrad-WM gibt. Doch man entschied sich für den internen Aufstieg zu den Superbikes, wo Van der Mark in seinen beiden Jahren unter Honda-Flagge neun Podestplätze holte.

Aufgrund seiner starken Performance zu Beginn des vergangenen Jahres kamen rechtzeitig zum MotoGP-Lauf in Assen erneut Gerüchte auf, dass Honda den Niederländer befördern könnte und ihm 2017 das Motorrad des glücklosen Tito Rabat zur Verfügung stellt. Doch daraus wurde nichts und Van der Mark brach im Sommer mit Honda.

Durch Stefan Bradl ersetzt, entschied er sich für einen Wechsel zum Erzrivalen Yamaha, wo das neue Motorrad in der laufenden Saison in sein zweites Jahr geht. Bislang ist das japanische Geschoss der Konkurrenz von Kawasaki und Ducati aber dermaßen unterlegen, dass Van der Mark in der Superbike-WM auf seinen ersten Podestplatz 2017 noch warten muss.

Auf Yamahas Superbike erfolgreich

Immerhin hat der 24-Jährige im laufenden Jahr aber schon ein Rennen gewonnen: Gemeinsam mit Katsuyuki Nakasuga und seinem WSBK-Teamkollegen Alex Lowes gewann er Ende Juli den Klassiker "Suzuka 8 Hours". Ein Rennen, das er 2013 und 2014 für Honda bereits zweimal gewonnen hatte. Die Teilzeit-Beförderung auf Valentino Rossis Yamaha bedeutet den vorläufigen Höhepunkt für seine Karriere.

"Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung, was ich von dem nahenden Wochenende erwarten soll", gesteht Van der Mark. "Ich habe mit diesem Bike noch nie getestet. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun und hoffe, dass ich viel lerne. Mein Ziel lautet: mich an dieses Motorrad heranzuarbeiten und das Team mit meinem Feedback zu unterstützen."

Und vielleicht kann sich Michael Van der Mark dann spät, aber doch noch für jene höheren Aufgaben empfehlen, für die er schon vor Jahren gehandelt wurde.