Bei seinem Heimrennen in Barcelona ging Dani Pedrosa von der Pole aus als Mitfavorit ins Rennen. Nach dem Start schien auch alles für den Honda-Werksfahrer zu laufen: Er konnte die Führung übernehmen und versuchte die Flucht nach vorne. Doch absetzen konnte er sich nicht und musste sich dem heranstürmenden Andrea Dovizioso und seinem Teamkollegen Marc Marquez geschlagen geben.

Fehlendes Gefühl für die Reifen bremst Pedrosa

Dennoch ist er mit dem Rennen nicht unzufrieden. Pedrosa erklärt: "Ich bin nicht enttäuscht. Insgesamt hatten wir ein gutes Wochenende. Trotz einiger Schwierigkeiten schafften wir die Pole und einen Podiumsplatz. Im Vergleich zu Mugello ist das viel besser, immerhin war es heute wirklich hart." Einen Grund, warum er letztlich nicht um den Sieg mitkämpfen konnte, hat der Katalane bereits ausgemacht: "Ich hatte eigentlich erwartet, besser zu fahren", so Pedrosa, "aber ich hatte im Rennen nicht dasselbe Gefühl für die Reifen. Ich schaffte es einfach nicht, schneller zu sein."

Als ihm klar wurde, dass er nicht an Dovizioso herankommen würde, änderte Pedrosa also seine Taktik: "Ich habe versucht, meine Reifen zu schonen. Ich habe gesehen, dass diese Verfolgergruppe ziemlich nahe kam, und verstanden, dass es hart würde, um den Sieg zu kämpfen." So holte er mit Platz drei und sechzehn WM-Zählern das Maximum heraus, das unter diesen Bedingungen für ihn möglich war. "Ich wollte heute nicht stürzen", gibt er zu Protokoll. Ich wollte Punkte mitnehmen. Jetzt bin ich froh, dass ich weitere Punkte geholt habe, weil sich in der Weltmeisterschaft gerade viel tut."

Als Hauptrivalen hatte der Pole-Setter allerdings nicht Sieger Dovizioso ausgemacht. "Ich hätte erwartet, dass Marc im Rennen mein Rivale wäre", gesteht er. "Aber dann war Andrea der Mann des Tages. Das hat mich wirklich überrascht." Insgesamt zieht Pedrosa nach seinem Heim-GP ein positives Fazit: "Das war schon okay. Ich war im Rennen Zweiter, Dritter und habe auch geführt."

Pedrosa ist mit seinem Rennen zufrieden, Foto: HRC
Pedrosa ist mit seinem Rennen zufrieden, Foto: HRC

Pedrosa: WM noch nicht abgeschrieben

In der WM-Wertung liegt Pedrosa nun mit 84 Punkten an vierter Stelle. Auf den schwächelnden Spitzenreiter Vinales fehlen ihm 27 Punkte, doch Dovizioso auf Rang zwei mit 104 Punkten und Marquez auf Rang drei mit 88 Punkten sind in absoluter Reichweite. Dementsprechend will Pedrosa die WM noch nicht abschreiben. Er meint: "Die WM bewegt sich gerade stark. Honda und Yamaha haben mehr Probleme, während die Ducatis jede Woche konstanter werden. Sie machen einige Dinge richtig. Wir müssen versuchen, auch konstanter zu werden." Daran will Pedrosa gleich morgen beim Test in Barcelona arbeiten.