Jonas Folger und der Circuito de Jerez, das ist eine besondere Verbindung. Auf dieser Strecke fühlte sich der Deutsche immer besonders wohl. Kein Wunder, dass viele seiner Sternstunden eng mit der Karriere des Tech3-Yamaha-Piloten verknüpft sein. Ein weiteres Kapitel dieser Geschichte will Folger am Wochenende schreiben, wenn er seinen ersten Spanien-GP als MotoGP-Fahrer angeht.

"Jetzt geht es nach Spanien. Ich freue mich auf dieses Wochenende, denn ich mag die Strecke sehr. Dazu ist es gut, wieder auf europäischem Boden zu fahren", so Folger vor dem traditionellen Europa-Auftakt der Motorrad-WM. Gleichzeitig schwärmt der Deutsche von der Strecke in Andalusien: "Eigentlich ist der Circuito de Jerez einer meiner Lieblings-Schauplätze. Ich freue mich schon darauf, auf meine Yamaha zu springen und ihre Power auf der kurzen und engen Strecke zu erfahren."

Folger als MotoGP-Rookie bisher fehlerfrei

Auf den wesentlich weitläufigeren Strecken in Doha, Termas de Rio Hondo und Austin bestritt Folger die ersten drei Rennen seiner MotoGP-Karriere und schlug sich dabei für einen Rookie beachtlich. Durch die Positionen zehn, sechs und elf konnte Folger in drei Rennen bereits 21 Punkte sammeln, damit liegt er in der WM-Gesamtwertung auf der achten Position. Noch wichtiger allerdings: Im Gegensatz zu seinen Rookie-Kollegen Johann Zarco, Alex Rins und Sam Lowes leistete sich Folger bisher keine folgenschwere Schnitzer in den Rennen.

Einzig die verhaltene Startrunde in Katar, in der Folger bis auf Position 18 zurückfiel, könnte man dem Deutschen ankreiden. Nach dem Rennen gab Folger aber selbstkritisch zu, zu vorsichtig an die Sache herangegangen zu sein. Teamkollege Zarco hat bisher übrigens durch den Sturz in Katar einen Nuller angeschrieben, Rins und Lowes deren zwei. Zudem wird Rins durch seine Handgelenks-Verletzung aus Austin den Spanien-GP in Jerez auf jeden Fall verpassen.

Folger und Jerez: Eine einzigartige Erfolgsgeschichte

In der Moto2 durfte Folger jedes Jahr an der Jerez-Siegerehrung teilnehmen, Foto: Tobias Linke
In der Moto2 durfte Folger jedes Jahr an der Jerez-Siegerehrung teilnehmen, Foto: Tobias Linke

Folger hingegen reist fit und mit gesundem Selbstbewusstsein nach Spanien - wissend, dass ihm die Strecke in Jerez besonders schmeckt: "An die Strecke habe ich einige sehr gute Erinnerungen, wie zum Beispiel letztes Jahr, als ich in der Moto2-Klasse auf das Podium gefahren bin." In der Moto2-Klasse war Folger ohnehin Dauergast auf dem Jerez-Podium: 2015 gewann er das Rennen, 2014 holte er dort sein erstes Podium nach dem Aufstieg in die mittlere Kategorie.

Auch in der kleinsten Klasse ließ Folger auf dem Circuito de Jerez aufhorchen. Kam er ins Ziel, dann fuhr er auch in der Moto3- bzw. 125ccm-Kategorie stets auf das Siegertreppchen. 2011 sprang Platz zwei heraus, 2013 Position drei. Im Gedächtnis blieb aber vor allem seine furiose Fahrt im Jahr 2009 haften. Als nahezu unbekanntes Greenhorn startete Folger von Rang 35 und kämpfte sich im Rennen bis an die dritte Stelle nach vorn. Die Aufholjagd blieb unbelohnt - Folger stürzte zwei Runden vor Schluss.

Für Folger kommt Jerez also gerade Recht. "Beim letzten Grand Prix in Texas hatten wir ein paar Probleme, daher möchte ich in Spanien stärker wieder zurückkommen. Ich bin entschlossen, ein positiveres Wochenende in Andalusien zu haben, das Team und ich werden also bestmöglich arbeiten, um uns auf den Rennsonntag vorzubereiten. Dort werde ich für ein Top-Finish kämpfen", kündigt er bereits die nächsten Großtaten auf der andalusischen Strecke an.