Die chaotischen Zustände vor dem Start des MotoGP-Rennens machten den Einstand für die Rookies nicht gerade einfach. Im Tohuwabohu um Regen, Startzeiten und Warm Up Laps kann man besonders als Neueinsteiger schon mal den Überblick verlieren. Jonas Folger bildet da keine Ausnahme. Zwar schaffte es der Deutsche in seinem ersten Königsklassen-Rennen als Zehnter gleich in die Top-10. Doch es wäre noch einiges mehr drin gewesen.

"Zum Ende des Rennens hin lief es ganz gut. Wir müssen nachschauen, aber es wären wohl die Top-6 drin gewesen. Dafür war aber die Anfangsphase zu schwach, da war ich einfach zu langsam", räumte Folger unmissverständlich ein. Allerdings kann man ihm hier kaum einen Vorwurf machen: Die vereinzelten, ganz leichten Regenschauer vor dem Start sorgten für diffizile Verhältnisse und Folger hat sich deshalb dazu entschlossen, erst einmal Vorsicht walten zu lassen. Zwei Probleme traten hierbei zu Tage.

Katar: Folgers Probleme zu Rennbeginn

Wissenswertes über den Katar GP (01:01 Min.)
  • 1. Die Herangehensweise: Durch seine konservative Strategie zu Beginn war Folger als Rookie natürlich ein gefundenes Fressen für die erfahreneren MotoGP-Kollegen. So kam es dazu, dass Folger aus der ersten Runde als 18. wieder zurück kam - und das von Startplatz acht. "Ich war vielleicht zu vorsichtig, denn ich wusste einfach nicht, wie viel ich riskieren sollte. Der Regen vor dem Start hat mir natürlich auch nicht geholfen. Letztlich habe ich zu wenig riskiert und haben mich die ganzen Fahrer überholt", präzisiert Folger.
  • 2. Das Fahrverhalten mit vollem Tank: Im Laufe des Rennens konnte sich Folger wieder an Esteve Rabat, Loris Baz und Jorge Lorenzo vorbei arbeiten, zudem profitierte er von den Ausfällen vor ihm. Doch die Aufholjagd erschwert ihm in der ersten Rennhälfte sein eigenes Bike. "Wir hatten einen hohen Gewichtstransfer mit vollem Tank, denn unser Bike ist relativ hoch", klärt Folger auf. Damit konnte er anfangs nicht fahren wie gewünscht: "Ab Rennmitte, mit weniger Benzin, konnte ich das kompensieren und wieder aufholen. Da bin ich natürlicher gefahren, wie beim Test."

Folger vergeigt in der Schlussphase noch zwei Plätze

Die Highlights der Katar GPs (01:01 Min.)

Doch einmal in Tritt gekommen, ging es für Folger nur noch nach vorne. Bis auf Platz acht konnte sich der Tech3-Yamaha-Pilot noch vorkämpfen - zumindest kurzzeitig. Denn in der letzten Runde musste er sich nach einem Fahrfehler dann doch noch gegen Jack Miller und Rookie-Kollege Alex Rins geschlagen geben. "Ich wusste nicht, wie viele Runden noch zu gehen waren. Wenn ich es gewusst hätte, dann hätte ich wohl nicht so gepusht", meinte Folger nach dem Rennen. Doch wie war solch ein Fauxpas überhaupt möglich?

"Der Fehler lag wohl auch darin, dass ich nie mein Pitboard erkennen konnte. Ich wusste zu keinem Zeitpunkt, wie viele Runden noch auf der Uhr waren, weil ich einfach mein Pitboard nicht gesehen habe. Da müssen wir uns eine Lösung einfallen lassen. Vielleicht grellere Farben oder sowas, keine Ahnung", zuckte Folger nach dem Rennen ratlos mit den Schultern. So wurde in der allerletzten Runde noch der achte Platz vergeigt. Aber auch mit Platz zehn gibt sich Folger beim MotoGP-Debüt zufrieden.

Folgers Abschlussfazit zum MotoGP-Debüt in Katar

"Der zehnte Platz ist okay für das erste Rennen. Wir sind happy damit, auch wenn es ein paar Crashs gegeben hat. Wir haben ein paar Punkte mitgenommen und sind nicht gestürzt. Es hätte zwar viel besser werden können, aber das wissen wir. Wir sind uns bewusst, dass wir den Speed dazu haben", lautet Folgers abschließende Bilanz.