Jorge Lorenzo verabschiedet sich mit einem Sieg von Yamaha. Der dreifache MotoGP-Champion holt in Valencia von Pole Position einen ungefährdeten Start/Ziel-Sieg und sicherte sich damit den dritten Rang in der Weltmeisterschaft. Dahinter lieferten sich Andrea Iannone, Marc Marquez, Valentino Rossi und Maverick Vinales ein spektakuläres Duell um die Podestplätze.

Die Schlüsselszene

Es war ein klassisches Lorenzo-Rennen: Von der Pole Position zog er als Führender in die erste Kurve und baute seinen Vorsprung sukzessive aus. Zu keiner Zeit war sein Sieg in Gefahr. Zudem nutzte ihm in der Anfangsphase der Mehrkampf in seinem Windschatten. Während sich Iannone, Marquez, Vinales und Rossi hinter ihm bekriegten, wuchs Lorenzos Vorsprung immer weiter an.

Der Rennfilm

Start: Lorenzo geht als Führender vor Iannone in die erste Kurve. Dahinter reihen sich Vinales und Rossi ein. Marquez findet sich nur auf P6 wieder.

1. Runde: Lorenzo geht vor Iannone, Vinales, Rossi und Marquez als Erster über Start/Ziel.

4. Runde: Rossi schiebt sich in der letzten Kurve innen an Vinales vorbei und erklimmt somit das virtuelle Podest. Am Ende des Feldes stürzt Yonny Hernandez und muss aufgeben.

5. Runde: Im ersten Sektor schnappt sich auch Marquez Vinales. Damit hat der Suzuki-Pilot binnen einer Minute gleich zwei Plätze verloren.

6. Runde: Dani Pedrosa ist raus! Er kommt in Turn 2 zu Sturz. Zwar bleibt er unverletzt, aber das Rennen ist für ihn zu Ende. Rossi geht indes an Iannone vorbei und schnappt sich den zweiten Rang. An der Spitze ist Lorenzo aber schon enteilt.

7. Runde: Iannone kontert! In der ersten Kurve erobert er Rang zwei vom Doktor zurück.

9. Runde: Rossi schnappt sich Iannone erneut. Allerdings im letzten Sektor, somit hat Iannone auf der Geraden erneut die Chance.

10. Runde: Rossi bremst spät in die erste Kurve, um die schnelle Ducati von Iannone hinter sich halten zu können. Er muss kurz über die Auslaufzone und ist P2 wieder los. Doch er bleibt im Heck von Iannone und schnappt ihn sich wenige Kurven später erneut.

11. Runde: Nun ist Rossi endlich weg. Iannone hingegen hängen jetzt Marquez und Vinales im Auspuff. Der Weltmeister fährt bereits die ersten Attacken.

15. Runde: Lorenzo hat bei Halbzeit des Rennens bereits über vier Sekunden Vorsprung auf die Verfolgergruppe. Dahinter liegen Rossi, Iannone, Marquez und Vinales innerhalb einer halben Sekunde.

17. Runde: Iannone überholt Rossi und übernimmt wieder Platz zwei. Auf Start/Ziel kann er seinen Vorsprung mit der Ducati-Power etwas ausbauen, aber in den Kurven holen die Verfolger wieder auf.

18. Runde: Cal Crutchlow ist raus. In Turn 14 geht er zu Boden. Das Rennen des zweifachen Saisonsiegers ist somit zu Ende.

19. Runde: Tatort Kurve zwei: Marquez schnappt sich Rossi und nimmt ihm den Podestplatz weg. In der letzten Kurve überholt er auch Iannone, der ihm auf der Geraden aber wieder enteilt. Die Vierergruppe liegt immer noch eng zusammen.

20. Runde: Nun ist Marquez doch wieder an Iannone vorbei. Wie gegen Rossi nutzt er Turn 2 zum Überholmanöver. Mika Kallio fährt mit der Debüt-KTM an die Box. Minutenlang unterhält er sich mit seinen Technikern - irgendetwas scheint mit dem Motorrad nicht zu stimmen.

23. Runde: Marquez ist auf Platz zwei nun schon eineinhalb Sekunden vor seinen Verfolgern. Rossi setzt Iannone im Kampf um den letzten Podestplatz wieder unter Druck und schnappt sich seinen Landsmann, der aber auf Start/Ziel wieder aufholen kann.

25. Runde: Iannone geht in der ersten Kurve aus Rossis Windschatten wieder an ihm vorbei.

28. Runde: Drei Runden vor dem Ende liegt Marquez nur noch 1,7 Sekunden hinter Lorenzo. Er dreht aktuell die schnellsten Runden. Im Kampf um Platz drei hängt Rossi noch in Iannones Heck. Vinales hingegen scheint sich mit Platz fünf zufrieden zu geben.

29. Runde: Es wird härter im Kampf um P2! Rossi und Iannone kreuzen mehrfach die Klingen und berühren sich mit ihren Motorrädern fast. Iannone behauptet sich aber vorerst.

30. Runde: Fast das gesamte Rennen lag Andrea Dovizioso auf dem sechsten Platz, doch auf der Zielgeraden verliert er das Duell gegen Pol Espargaro.

Zieleinlauf: Bis auf 1,185 Sekunden kam Marquez am Ende noch an Sieger Lorenzo heran. Rossi kann keine finale Attacke mehr setzen und verpasst zum Saisonabschluss das Podium.

Die Stimmen vom Podium

Jorge Lorenzo (Yamaha, Sieger): "Ich bin sehr glücklich. Jetzt kann ich mich enstpannen und gut schlafen, denn ich hatte ein perfektes Ende mit Yamaha. Es ist sehr emotional. Vor dem Rennen habe ich keinen Sieg erwartet, denn Marc war sehr stark. In den letzten zehn Runde habe ich sehr gelitten, denn ich wusste, das Marc angreifen würde. Aber ich konnte zum Glück gewinnen und Yamaha dieses Geschenk machen. Heute Nacht werden wir feiern."

Marc Marquez (Repsol Honda, Platz 2): "Der Start war das Problem. Ich hatte Kupplungs-Probleme und habe viele Plätze verloen. Danach war es schwer, zu überholen. Auf den Bremspunkte war ich am Limit. Schritt für Schritt habe ich mich aber an die anderen herangekämpft und bin ruhig geblieben. Ich habe überholt, wann immer es ging. Am Ende wäre ein Sieg mit zwei Runden mehr vielleicht drin gewesen, aber Jorge war zu stark. Er ist ein tolles Rennen gefahren."

Andrea Iannone (Ducati, Platz 3): "Ich denke, dass das Rennen für mich sehr schwer war, weil ich viele Schmerzen hatte, vor allem nach der Hälfte des Rennens. Als ich auf dem Pitboard gesehen habe, das noch 16 Runden zu fahren sind, habe ich gedacht, dass meine Schmerzen zu stark wären. Ich habe mich aber fokussiert und durchgehalten. Ich hatte keine Energie, um hart zu bremsen. Die Yamaha besser als ich. Ich habe die Pace reduziert und als Vale mich überholt hat, dann Gas gegeben. Es war ein toller Kampf. Dieses Podium bedeutet mir sehr viel, weil ich erst ein Rennen zuvor zurückgekommen bin. Danke an Ducati, ich werde mich an dieses Rennen und dieses Jahr immer erinnern."

So lief das Rennen von Stefan Bradl

Von Platz 17 gestartet, verlor Bradl in seinem letzten MotoGP-Rennen zunächst einen Platz an Alvaro Bautista. In der 14. Runde schnappte er sich Eugene Laverty, in der 18. Runde überholte er Jack Miller und vier Runden vor Schluss auch noch Scott Redding. Aufgrund einiger Ausfälle reichte es somit zum 13. Platz und drei WM-Punkten zum vorläufigen Ende der WM-Karriere nach 172 Rennen.

Die Lehren aus dem Valencia-GP

  • Lorenzo verabschiedet sich in Manier eines Champions von Yamaha
  • KTM kommt beim Wildcard-Debüt nicht ins Ziel
  • Emotionaler Abschied von Iannone von Ducati