Andrea Iannone macht Schluss. Zumindest für dieses Wochenende. Nach seinem schweren Crash in Misano, an dem er sich den dritten Brustwirbel verletzte, gibt der Italiener nach nur einem Training freiwillig auf. Testfahrer Michele Pirro wird ab dem 2. Training am Freitag Iannones Ducati übernehmen.

Vor dem Auftakt zum Aragon GP hatten die Ärzte ihn noch für fit genug erklärt, um am Rennwochenende teilzunehmen. Nach dem 45-minütigen Auftakttraining war aber klar, dass ein weiterer Einsatz zu gefährlich sei. "Ich bekam nach drei bis vier Runden sehr große Schmerzen. Daher musste ich immer wieder an die Box und mich für fünf Minuten ausruhen. Ich habe zudem bemerkt, dass meine körperliche Kraft nicht bei einhundert Prozent ist", erklärte Iannone in Aragon gegenüber den Medien.

Iannone geht kein Risiko ein

Das kann auf der körperlich sehr fordernden Ducati fatal enden. Auch dieser Umstand habe eine Rolle gespielt, so Iannone: "Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Aber wenn du merkst, dass du körperlich nicht die volle Kontrolle über dein Motorrad hast, ist es einfach zu gefährlich. Ich hatte beim Bremsen Schmerzen, beim starken Beschleunigen, aber auch beim Umlegen."

Für Iannone ist daher wichtiger, für den Saison-Endspurt und die anstrengende Fernost-Tournee mit drei Rennen an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden, wieder fit zu werden. "Mit Schmerzmittel hätte ich dieses Wochenende vielleicht überstanden, aber das hätte ich am Montag sicherlich bereut."

Regeneration bis Motegi

Iannone wird sich in den kommenden Wochen in seiner italienischen Heimat gemeinsam mit seinem Personal Trainer und seinem Physiotherapeuten der Regeneration widmen. Das nächste Rennen ist erst für den 16. Oktober im japanischen Motegi angesetzt. "Bis dahin sollte wieder alles in Ordnung sein, wenn ich in Ruhe meine Reha fortsetzen kann. Wenn ich an diesem Wochenende weiter gemacht hätte, wäre sich Motegi eventuell nicht ausgegangen", ist er von seiner Entscheidung überzeugt.

Seine Ducati überlässt Iannone nun Michele Pirro, der bereits am Donnerstag vorsorglich eingeflogen wurde, für den Fall, dass der angeschlagene Iannone abbrechen muss. Für Pirro, der bei Ducati eigentlich nur als Testfahrer arbeitet, ist es bereits der neunte Renneinsatz in diesem Jahr.