Die Honda-Piloten Marc Marquez und Dani Pedrosa könnten ihren Kollegen aus den Teams Yamaha, Ducati und Co. für die kommende Saison jetzt schon einiges voraushaben. Denn die beiden MotoGP-Asse haben am Dienstag bei privaten Testfahrten in Misano bereits das neue Honda-Aggregat für die Saison 2017 getestet. Laut Marquez könnte das der Schlüssel zum Erfolg im nächsten Jahr sein.

Eingeplant waren die Tests eigentlich für den Montag, allerdings zeigte sich das italienische Wetter ungnädig, sodass die Testfahrten auf Dienstag verschoben werden mussten. Das tat der Nützlichkeit aber keinen Abbruch. Der WM-Führende Marquez ist überzeugt davon, dass dieser Zeit-Vorsprung dem Honda-Team helfen wird. "Wir konnen den neuen Motor jetzt vor Valencia testen", erklärt er. "Das haben wir letztes Jahr nicht geschafft, wir haben erst in Valencia den neuen Motor gekriegt." Diese Situation ist vor allem deshalb schwierig, da es so kurz vor der neuen Saison für große Änderungen knapp wird. "Wir hatten nicht genug Zeit, alles zu ändern, jetzt haben wir die Chance, uns in einigen Dingen zu verbessern", erklärt Marquez.

Während der Testfahrten wurde sowohl an dem neuen und dem alten Motor gearbeitet, Foto: Repsol
Während der Testfahrten wurde sowohl an dem neuen und dem alten Motor gearbeitet, Foto: Repsol

Was genau bei den Testfahrten gut oder schlecht lief, oder was genau die Renningenieure in Japan an dem 2017er Aggregat geändert haben, dürfen natürlich weder Marquez noch Teamkollege Pedrosa Preis geben. Immerhin will man den Vorsprung, den man jetzt zu haben glaubt, nicht verschenken. "Es war ein interessanter Test, wir haben viele Informationen gesammelt", drückt sich Marquez deshalb vage aus. "Wir versuchen einfach, uns zu verbessern."

'Mehr kann ich jetzt aber wirklich nicht sagen'

Im Laufe des Zeit rückte Marquez dann doch noch mit etwas mehr Informationen heraus. "Im Moment sind beide Motoren auf demselben Level", druckst der Spanier. "Ich bin zufrieden. Es ist ein anderes Gefühl, aber für das erste Mal bin ich sehr zufrieden damit. Mehr kann ich jetzt aber wirklich nicht sagen", lacht er dann.

Und auch der sonst so schweigsame Pedrosa fasste sich ein Herz und fügt hinzu: "Wir sind ein paar Runden der Testfahrten mit dem neuen Motor und ein paar mit dem Normalen gefahren", so Pedrosa. "Wir haben nebenbei auch versucht, ein paar Lösungen für das aktuelle Bike zu finden." Es sieht so aus, als hätte Honda trotz der 2017-Ambitionen den Blick auf den WM-Titel 2016 noch nicht verloren.