Andrea Dovizioso hat weiterhin die Seuche. Nach einer schwachen Leistung im dritten freien Training blieb der Ducati-Pilot im Qualifying zum MotoGP-Rennen in Mugello bereits in Q1 hängen. Die Entscheidung zu Ungunsten von Dovizioso fiel denkbar knapp aus. Dovizioso verpasste die Top-2 und damit den Sprung in das nächste Segment um 0,049 Sekunden. Damit steht Dovizioso am Start nur auf Position 13, und das beim Ducati-Heimspiel.

Trendwende bei Dovizioso erst im FP4 von Mugello

Doch wie schon am Freitag lief es für Dovizioso auch am Samstag alles andere als rund. "Ich fühle mich sehr schlecht wegen der Position, aber leider fehlte uns ein Training wegen den Nackenproblemen gestern, diesen Tag haben wir verloren", gibt Dovizioso zerknirscht zu. Auch am Vormittag schaffte der Ducati-Pilot die Trendwende nicht: "Dazu haben wir heute Morgen nicht das beste Setup gefunden, wir waren nicht gut genug für die Top-10", so die knallharten und bitteren Worte Doviziosos beim Blick zurück auf Rang zwölf im FP3.

Erst im vierten freien Training gab es so etwas wie eine Aufwärtstendenz bei Dovizioso. Und siehe da: In der für das Rennen so wichtigen Session lag Dovizioso am Ende auf Rang vier und damit in bekannteren Gefilden. "Im FP4 hat sich mein Gefühl verbessert. Das ist die Realität, wir müssen unsere Pace fürs Rennen verstehen. Ich war ziemlich schnell, aber uns fehlt noch etwas Pace", ist der Italiener trotzdem noch nicht rundum zufrieden mit seinem Rennspeed.

Bisher brachte der Mugello-Spezialhelm von Dovizioso kein Glück, Foto: Suomy
Bisher brachte der Mugello-Spezialhelm von Dovizioso kein Glück, Foto: Suomy

Reifen-Dilemma lässt Dovizioso trotz guter Zeit scheitern

Und so ging Dovizioso mit einem guten Gefühl und Optimismus ins Q1, denn: "Ich war happy mit unseren Verbesserungen." Doch im Abschlusstraining folgte der nächste Nackenschlag für Dovizioso. Seinen ersten Run musste er bereits nach einer gezeiteten Runde wieder abbrechen. "Ich war mit meinem ersten Reifen mitten auf meiner schnellen Runde, als er begann, massiv abzubauen. Das war sehr komisch, ich musste stoppen und vorne zum Reifen mit der weicheren Konstruktion wechseln", schüttelt Dovizioso den Kopf.

Somit hatte Dovizioso nur einen Schuss ganz am Ende der Session, um sich in die Top-2 zu bugsieren. Doch dieses Unterfangen misslang ganz knapp. "Meine Zeit war sehr gut, damit wäre ich im Q2 Sechster gewesen", war Dovizioso einerseits zufrieden. Andererseits wurmt es ihn sehr, dass es nicht zum Weiterkommen gereicht hat. "Über den Platz bin ich nicht glücklich. Da gibt es keine Entschuldigung, das war ganz einfach mein Fehler. Ich konnte keine Zeit für die Top-2 fahren", gibt Dovizioso unumwunden zu.

Gelingt Dovizioso ein ähnlicher Husarenritt wie Marquez 2015?, Foto: Ducati
Gelingt Dovizioso ein ähnlicher Husarenritt wie Marquez 2015?, Foto: Ducati

Macht uns Dovizioso im Mugello-GP den Marquez?

Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Auch im Vorjahr landete ein Top-Pilot in Mugello überraschend auf Startplatz 13 - es war Marc Marquez. Der Repsol-Honda-Pilot brannte im Rennen in den ersten Runden ein richtiges Feuerwerk ab und kämpfte sich innerhalb von drei Runden von Startposition 13 auf Rang zwei nach vorne. "Wir haben unser Gefühl am Nachmittag verbessert und hatten die Pace, um mit der Spitzengruppe mitzuhalten", berichtet Dovizioso.

Verloren ist also noch nichts. Mit einer Startphase à la Marquez 2015 könnte sich Dovizioso noch in den Kampf um die vorderen Plätze einklinken. "Der Unterschied wird der Start sein. Wenn ich ein paar Fahrer am Start und in den ersten Runden überholen kann, ist alles was heute passiert ist Makulatur. Wir werden sehen morgen", spekuliert Dovizioso angesprochen auf die Parallele zu Marquez im letztjährigen Mugello-GP. Nur mit einem Sturz wie im Falle Marquez sollte es nicht enden, sonst klebt Dovizioso weiterhin das Pech an den Stiefeln.