Vieles deutete vor diesem Wochenende darauf hin, dass Le Mans in diesem Jahr eine Strecke ist, die aufgrund des engen und eher langsamen Layouts Yamaha entgegen kommen wird. Diese Theorie bestätigte sich im 1. Training der MotoGP am Freitagmorgen auch, aber nur bis kurz vor Ende der Session. Da stürmten nämlich die bis dahin nur im Bereich von Rang zehn gelegenen Honda-Piloten nach vorne, Dani Pedrosa sicherte sich sogar die Bestzeit. Die sechs Werkspiloten von Honda, Yamaha und Ducati auf den ersten sechs Rängen trennt aber weniger als eine halbe Sekunde.

Die Platzierungen: Dani Pedrosa ließ Jorge Lorenzo am Ende um 44 Tausendstelsekunden hinter sich. Marc Marquez wurde Dritter mit 0,281 Sekunden Rückstand. Andrea Dovizioso war als Vierter bester Ducatisto und landete direkt vor Valentino Rossi. Andrea Iannone kam auf Rang sechs vor Pol Espargaro. Maverick Vinales wurde mit der Suzuki Achter, Lokalmatador Loris Baz und Cal Crutchlow komplettierten die Top-Ten.

Stefan Bradl wurde 17. und verlor 1,339 Sekunden auf die Spitze. Teamkollege Alvaro Bautista ließ er um mehr als vier Zehntel und zwei Positionen hinter sich.

Stefan Bradl ist in Le Mans erstmals auf Aprilia unterwegs, Foto: Tobias Linke
Stefan Bradl ist in Le Mans erstmals auf Aprilia unterwegs, Foto: Tobias Linke

Die Zwischenfälle: Yonny Hernandez sorgte für den ersten Sturz des Wochenendes. Er rutschte mit seiner Ducati in Kurve vier in den Kies. Das Motorrad wurde aber kaum beschädigt und Hernandez konnte sich mit Hilfe der Streckenposten aus dem Kies befreien. Er fuhr selbst an die Box zurück.

In der letzten Minute des Trainings flog auch Loris Baz ab. Ihn erwischte es in Kurve acht, doch auch er konnte mit seiner Ducati an die Box zurückkehren.

Die Technik: Neuigkeiten aus der Welt der Winglets! Ducati hat noch einmal zugelegt und das obere der zwei Flügelpaare noch einmal deutlich größer gestaltet. Einen anderen Weg hingegen hat Honda gewählt. Marquez fuhr am Ende des ersten Trainings mit drei relativ kleinen Winglets an jeder Seite seiner RC213V.

Das Wetter: Das Wetter meint es an diesem Wochenende in Le Mans gut mit den MotoGP-Piloten. Für das gesamte Wochenende ist Sonnenschein prognostiziert, auch im 1. Training war der Himmel wolkenlos. Die Temperaturen waren mit 18 Grad in der Luft und 12 am Asphalt aber noch relativ niedrig.

Die Analyse: Honda scheint aktuell weniger Probleme in Le Mans zu haben, als das von vielen Seiten erwartet wurde. Die Verhältnisse am Freitagmorgen waren aber aufgrund der kühlen Temperaturen noch nicht wirklich aussagekräftig, im Qualifying und Rennen wird es deutlich wärmer sein. Ducati scheint nach dem desaströsen Jerez-Wochenende bei den anschließenden Testfahrten ebenfalls einen Schritt nach vorne gemacht zu haben. Yamaha präsentiert sich gewohnt stark. Alles noch offen also in Le Mans.