Das Licht am Ende des Tunnels ist absehbar. Nachdem Andrea Iannone die Saison mit zwei Nullern in Katar und Argentinien denkbar schlecht begann, ist am ersten Trainingstag in Texas ein Aufwärtstrend zu erkennen. Der selbsternannte 'Maniac' fuhr in der Gesamtwertung des FP1 und FP2 auf den insgesamt zweiten Rang vor. Nur Amerika-Meister Marc Marquez musste Iannone sich beugen und das auch nur um 0.706 Sekunden.

Doch woran liegt Iannones plötzlicher Aufwind? Zum einen kommt dem Ducati-Piloten die längste Gerade im Kalender sicher entgegen. Die Gegengerade auf dem Circuit of the Americas beträgt stolze 1200 Meter und ist damit wie geschafften für das Topspeed-Wunder Desmosedici GP. Doch nicht nur die natürlichen Begebenheiten des COTA haben Iannone in die vorerst erste Startreihe katapultiert. Auch mit den Michelin-Pneus kann der Italiener in Austin gut arbeiten. "Wir haben in der kompletten Session denselben Reifen verwendet und sind auf Renn-Pace fast eine Sekunde schneller gewesen", verkündete Iannone stolz.

Wichtig ist dem Ducati-Piloten auch, dass seine Leistungen im Laufe des Tages nicht abfielen. Seine Tages-Bestzeit von 2:04.740 fuhr Iannone in der Nachmittags-Session und verbesserte sich damit im Vergleich zur Morgen-Session und 0.83 Sekunden. Damit haben Iannone und sein Team fast eine komplette Sekunde aus dem Hut gezaubert.

Bruchpilot: In Argentinien stürzte Andrea Iannone bereits zum zweiten Mal in der Saison, Foto: Milagro
Bruchpilot: In Argentinien stürzte Andrea Iannone bereits zum zweiten Mal in der Saison, Foto: Milagro

Detailarbeit

Doch um ganz vorn mitmischen zu können, reicht diese Verbesserung nicht. Das weiß auch Iannone, der auch gleich mit seinen noch offenen Problemen um die Ecke kommt: "Wir müssen noch ein paar Situationen im Detail analysieren. Zum Beispiel müssen wir uns in Kurve drei noch ein bisschen verbessern, denn dort verlieren ich drei Zehntel", gibt Iannone ehrlich zu. Im Qualifying können diese Zehntel im Ernstfall einen Start aus der ersten Reihe verhindern. Es kommt also auf die Gewissenhaftigkeit an, mit der im roten Lager bis zum Qualifying gearbeitet wird.

Trotz den Randnotizen zum ersten Trainingstag betont Iannone deutlich, dass die Stimmung in der Ducati-Box auch nach zwei Nullern in den vergangenen Rennen nicht besser sein könnte: "Ich habe ein unglaubliches Gefühl mit dem Team", schwärmt der Ducati-Fahrer. "Es ist wichtig, dass wir weiter in dieser Richtung arbeiten, denn wir haben heute Morgen gut angefangen." Ein zweiter Platz im Training ist für Iannone und sein Team damit anscheinend die beste Motivationsspritze, um nach dem Horror-Saisonstart nun in Texas durchzustarten.