Nur eine Woche nach dem spannenden Saisonauftakt in Jerez geht es auf dem portugiesischen Kurs von Estoril bereits in die zweite Runde der längsten MotoGP-Saison aller Zeiten.

Entsprechend erwartet der Auftaktsieger Valentino Rossi auch hier einen "weiteren harten Kampf", in welchem er den verletzten Sete Gibernau als "stärksten Gegner" des Jahres ansieht. "Wir haben noch 16 Rennen zu fahren und wenn er in jedem Rennen so stark ist, dann wird er nur schwer zu schlagen sein", zollt Rossi seinem Rivalen Respekt.

Ein ähnliches Ziel, nämlich wieder zu den "Hauptdarstellern" zu gehören, verfolgt auch HRC-Pilot Max Biaggi, der in Jerez ein schwieriges Wochenende erlebte. "In Estoril müssen wir alle unsere Fragezeichen beseitigen", kündigte der Italiener an. "Ich bin mir sicher, dass dies möglich ist."

Ebenfalls einen schlechten Saisonstart erwischte Biaggis Teamkollege Nicky Hayden, der das erste Saisonrennen nicht beenden konnte. "Ich bin froh, dass ich so schnell wieder auf dem Bike sitzen und Jerez hinter mir lassen kann", freut er sich über die kurze Pause. "Es ist schwierig schon so früh eine Bilanz zu ziehen, aber das Team ist wirklich stark und wir sind super-entschlossen."

Im letzten Jahr verpasste Hayden den Portugal GP aufgrund einer Schulterverletzung und auch in dieser Saison reist er mit einer Daumenverletzung, welche er aber bis Freitag weitestgehend ausgeheilt haben möchte, nach Estoril.

Ob Sete Gibernau am Wochenende aktiv sein wird, steht derweil noch immer nicht hundertprozentig fest. Nach seinem Zusammenstoß mit Valentino Rossi in der letzten Kurve des Jerez GP laboriert er noch immer an einer Schulterverletzung, welche normalerweise zwei Wochen Ruhepause erfordert.

Aber der Spanier gibt so schnell nicht auf: "Ich bin hoch motiviert für den nächsten GP und ich werde mich an den nächsten drei Tagen so erholen, dass ich die Meisterschaft so fortsetzen kann wie wir sie begonnen haben", erklärte der Honda-Pilot am Mittwoch.

"Es ist eine Schande, dass es keine zwei Wochen Pause zwischen den ersten beiden Rennen gibt", so Gibernau. "Aber ich bin zuversichtlich, dass es meine Arbeit nur minimal beeinträchtigen wird."

Ebenfalls mit einer Verletzung reisen die beiden Ducati-Fahrer Loris Capirossi und Carlos Checa nach Estoril. "Aber es wird schon besser als am letzten Wochenende sein", sagt Capirossi voraus. "Abgesehen von meiner Verletzung bin ich aber mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden. Das Bike ist viel besser und die Reifen sind ebenfalls verbessert."

Das gleiche gilt auch für Alex Hofmanns Kawasaki, welche in Jerez für einige Überraschungen sorgte. "Im letzten Jahr war die Ninja ZX-RR in Estoril nicht gerade überragend", versucht er die Erwartungen zu dämpfen, "aber das 2005er Modell ist ein anderes Paket, besonders aufgrund unseres neuen Motors."