Nachdem am Donnerstag entschieden wurde, dass Valentino Rossi in Valencia endgültig vom letzten Startplatz aus ins Rennen gehen muss, wurde am Freitagvormittag das Titelduell wieder auf die Strecke verlegt. Dabei lagen alle Favoriten nah beieinander, wobei sich Marc Marquez am Ende die Bestzeit sicherte.

Die Platzierungen: Schon nach wenigen Minuten legte Marquez eine 1:32.754 vor und setzte sich an die Spitze. Gleich darauf legte er sogar noch eine 1:32.024 nach, hinter ihm reihten sich vorerst Dovizioso und Lorenzo ein. Dann aber schob sich Rossi auf den zweiten Rang vor, wurde sofort wieder von Lorenzo verdrängt. Nach der ersten Viertelstunde konnte sich Sepang-Sieger Pedrosa auf die dritte Position vorschieben. Unterdessen legte Marque eine schnelle Runde nach der anderen vor und steigerte sich bis auf 1:31.617. Rossi konnte sich kurzzeitig den zweiten Rang holen, wurde aber erneut von Lorenzo verdrängt. Zur Trainingshalbzeit gelang Pedrosa eine 1:31.553 und somit eine neue Bestzeit. Lorenzo allerdings konterte sofort mit einer 1:31.434, Marquez setzte sich dahinter. Bradl schob sich sechs Minuten vor Schluss mit einer Sekunde Rückstand auf die elfte Position. Vier Minuten vor Schluss setzte Marquez mit 1:31.250 eine neue Bestmarke, während Pol Espargaro Rossi vom vierten Rang verdrängte. Auf der letzten fliegenden Runde drang Dovizioso noch auf Rang vier vor, Rossi schob sich vor Espargaro auf fünf. An Marquez' Bestzeit aber kam niemand mehr heran.

Die schnellste Zeit schaffte im ersten freien Training also Marquez mit 1:31.250, Lorenzo und Pedrosa lagen dahinter. Auf Rang vier reihte sich Dovizioso ein, hinter ihm landeten Rossi, Pol Espargaro und Iannone. Achter wurde Crutchlow vor Aleix Espargaro. Hernandez schaffte es gerade noch in die Top Ten. Bradl lag am Ende auf Rang elf.

Die Zwischenfälle: Erstes Opfer des noch kühlen Asphalts wurde Vinales, der schon wenige Minuten nach Sessionbeginn wegrutschte. Kurz vor Sessionende konnte Marquez in Turn 9 einen wilden Rutscher gerade noch abfangen.

Das Wetter: Zum ersten freien Training der MotoGP in Valencia schien zwar die Sonne schon strahlend und es zeigten sich keine Wolken am Himmel, die Temperaturen waren aber dennoch herbstlich: Lufttemperaturen von 19 Grad und Asphalttemperaturen von 17 Grad sorgten für nicht ganz optimale Grip-Verhältnisse.

Die Analyse: Um sich den Titel trotz seiner Strafe holen zu können, muss Rossi in Valencia vom letzten Startplatz aus eine Wahnsinns-Aufholjagd starten. Dabei hat er allerdings auch einen Vorteil: Er kann vom ersten freien Training an rein sein Renn-Setup erarbeiten, seine Zeiten im Qualifying sind ja irrelevant. Dementsprechend ist die fünfte Zeit im ersten freien Training bereits ein erstes Ausrufezeichen, immerhin liegt er nur zwei Zehntel hinter Lorenzo, der wiederum schon auf eine schnelle Qualifying-Runde hinarbeiten muss. Das Zünglein an der Waage könnten erneut die Repsol-Hondas spielen, die beide Spitzenzeiten vorlegten, aber auch die Ducatis, besonders Dovizioso, konnten gut mit der Spitze mithalten.