Danny Kent wird in Valencia Moto3-Weltmeister, wenn er nicht mehr als 23 Punkte an Miguel Oliveira abgibt. Auf derartige Rechenspiele will sich der Brite aber nicht einlassen und formulierte sein Ziel klar: Alle Sessions dominieren. Im ersten freien Training war er dazu schon einmal auf Kurs.

Die Platzierungen: Aufgrund der niedrigen Temperaturen fielen im ersten freien Training lange keine Zeiten unter 1:41 Minuten. Als Erster durchbrach dann Navarro kurz vor Session-Halbzeit diese Marke und legte 1:40.927 vor. Dahinter reihte sich Oliveira vor WM-Leader Kent ein. Unterdessen steigerte sich Öttl Runde um Runde und drang zwanzig Minuten vor Schluss mit nur vier Zehnteln auf die Spitze bis auf den zehnten Rang vor. Siebzehn Minuten vor Sessionende unterbot Navarro dann seine eigene Bestzeit um satte zwei Zehntel. Kurz darauf gelang es auch Kent, knapp unter die 1:41 Minuten zu kommen, so dass er sich vor Oliveira schieben konnte. Kents Teamkollege Vazquez setzte sich kurzzeitig an die Spitze, doch dann konterte Oliveira mit 1:40.563. Auch Vinales mischte in der Spitzengruppe mit und war zeitweise sogar auf Rang zwei, wurde aber von Khairuddin verdrängt. Fünf Minuten vor Schluss setzte sich Kent dann mit 1:40.508 an die Spitze, doch kurz darauf gelang Khairuddin mit 1:40.376 eine kleine Sensation. Sofort konterte Kent mit 1:39.930, an diese Zeit kam auch in den letzten Trainingsminuten niemand mehr heran, obwohl sich die Spitzenfahrer bis auf Oliveira alle nochmals verbesserten. Öttl konnte seine Zeit nichtmehr steigern und wurde weit nach hinten durchgereicht.

Am Ende gelang Kent die beste Zeit, dahinter reihten sich Vinales und Ono ein. Vazquez wurde Vierter vor Antonelli, Navarro und Oliveira. Fenati schaffte die achtschnellste Rundenzeit, Bulega und Bastianini komplettierten die Top Ten. Öttl lag auf Rang 24.

Die Zwischenfälle: Gleich zu Beginn der Session rutschte Manzi übers Vorderrad weg, blieb aber unverletzt. Eine Viertelstunde vor Schluss rutschte Hanika in Turn 1 in den Kies, konnte aber weiterfahren. Quartararo bekam eine Zeit gestrichen, weil er die Streckenbegrenzung überfahren hatte.

Das Wetter: Der Freitagmorgen war in Valencia noch recht kühl. Luftteperaturen von herbstlichen 17 Grad und Asphalttemperaturen von gerade einmal 14 Grad boten keinen optimalen Grip auf der Strecke.

Die Analyse: Nach dem ersten freien Training scheint in Valencia alles zu Kents Gunsten zu laufen. Nachdem ihm schon mehrere Chancen auf einen vorzeitigen Titelgewinn durch die Lappen gingen, ist die Strategie nun, alle Sessions zu dominieren und zumindest vorerst funktioniert das. Er konnte seinen letzten verbliebenen Herausforderer um drei Zehntelsekunden hinter sich lassen, so dass keinerlei Rechenspiele nötig sind. Generell scheinen die Leopard-Hondas in Valencia hervorragend zu laufen, auch Kents Teamkollegen Vazquez und Ono konnten ganz vorne mitmischen.