Jorge Lorenzos Titelhoffnungen bekamen durch seinen Sturz in Misano einen herben Dämpfer. Auf nasser Fahrbahn war Lorenzo gestürzt, nachdem er einen Motorradwechsel von Slicks auf Regenreifen viel zu spät durchgeführt hatte. Lorenzo war somit nicht zum ersten Mal Opfer der Flag-to-Flag-Regelung, die besagt, dass Rennen bei einsetzenden bzw. aussetzendem Regen nicht mehr unterbrochen werden, sondern es den Fahrern frei steht, während des Rennens nach eigenem Ermessen zwischen Trocken- und Regen-Motorrad zu wechseln.

Lorenzo kritisierte diese Regelung nach seinem Ausfall in Misano in einer Pressekonferenz nach dem Rennen. "Es wäre sinnvoll, hier etwas zu verändern. Das würde dazu führen, dass die Fahrer nicht unter diesen Bedingungen mit Slicks fahren. Was wiederum unsere Sicherheit massiv erhöhen würde", lautete seine Argumentation nach dem Grand Prix von San Marino.

Kein Verständnis für Lorenzo-Kritik

Motorsport-Magazin.com wollte daher von seinen Usern wissen, ob die aktuelle Flag-to-Flag-Regel in ihren Augen sinnvoll ist. Eine überwältigende Mehrheit kann Lorenzos Kritik nicht teilen. Nur sechs Prozent der abgegebenen Stimmen unterstützte die Antwort "Nein, sie führt zu gefährlichen Szenen".

43 Prozent der User waren überzeugt, das aktuelle Reglement sorge für spannende Rennverläufe. Die Mehrheit von 51 Prozent gab an, dass Lorenzo nicht rumheulen solle und zeigte sich damit indirekt mit der Flag-to-Flag-Regel auch einverstanden.

Selbst Kritiker Lorenzo rechnet nicht mit einer baldigen Änderung. "Ich kann mit meiner Meinung zwar zur Safety Commision gehen, aber so lange die TV-Anstalten es so haben wollen, wird der Rechteinhaber (die Dorna, Anm.) nichts verändern", sagte er. Mit seiner Kritik an der Flag-to-Flag-Regel stand er in Misano übrigens völlig alleine im Fahrerlager da.