Jorge Lorenzo beendete den Indianapolis GP als Zweiter hinter Marc Marquez. Der Mallorquiner lag die meiste Zeit über an der Spitze, konnte dennoch am Ende nichts gegen den absoluten USA-Dominator Marquez ausrichten. Drei Runden vor dem Ende setzte Marquez in Turn eins sein Manöver und zeigte Lorenzo von da an nur noch seine Auspuffrohre. In der WM kam Lorenzo seinem Widersacher Valentino Rossi nach dessen drittem Platz um vier Zähler näher.

Der Start in den Sonntag verlief für Lorenzo alles andere als wunschgemäß. Mr. Consistency legte zwar im Warm Up wie die Feuerwehr los, musste dann in Kurve eins doch einen seltenen Schicksalsschlag hinnehmen: einen Sturz, den ersten in der laufenden Saison. "Meiner Meinung nach war ein defekter Reifen daran schuld", mutmaßt der Yamaha-Pilot. "Ich habe das Gas so geöffnet wie in den Runden zuvor und das Bike hat mich abgeschüttelt."

Marquez blieb Lorenzo auf den Fersen, Foto: Yamaha
Marquez blieb Lorenzo auf den Fersen, Foto: Yamaha

Fluchtplan fehlgeschlagen

Doch Lorenzo kam gestärkt wieder zurück, verbesserte sogar seine Zeit direkt im Anschluss auf dem Ersatzbike. Gute Voraussetzungen für das Rennen und den Kampf mit Marquez. Lorenzo ließ vom Start weg keine Zweifel aufkommen. Sein Plan war klar: ein Rennen im berüchtigten Lorenzo-Style hinzulegen und sofort von Beginn an mit höllischer Pace der Konkurrenz davonziehen.

Der Plan ging nicht auf. Lorenzo führte zwar von der ersten Kurve an das Rennen an, an seinem Heck klebte aber die Repsol-Honda von Marquez. "Ich habe alles gegeben, um Marquez abzuschütteln. Aber ich wusste, dass es selbst dann schwierig wird. Es hat nicht gereicht dieses Mal", musste Lorenzo eingestehen. Für den Schlussspurt hat er sich dabei zu sehr verausgabt: "Mir ist die Kraft zum Ende hin ausgegangen, und als er vorbei war, sind mir ein paar Fehler unterlaufen. Unsere Pace war nicht gut genug, um Marc und Honda, die sehr stark waren, zu bezwingen."

Lorenzo hofft darauf, bald wieder als Rennsieger die Sektkorken knallen zu lassen, Foto: Bridgestone
Lorenzo hofft darauf, bald wieder als Rennsieger die Sektkorken knallen zu lassen, Foto: Bridgestone

Fokus auf die Yamaha-Strecken

Immerhin: in der Gesamtwertung reduzierte sich Lorenzos Rückstand auf Rossi um vier Punkte auf nur noch neun Zähler. "Ich war kurz davor, 13 Punkte gutzumachen. Aber dann hat Vale Dani überholt und ich habe einen Platz an Marc verloren. So konnte ich nur vier Punkte aufholen, aber ich kann trotzdem noch glücklich darüber sein", hadert Lorenzo leicht.

Er weiß allerdings auch, dass nach der Honda-Strecke Indianapolis wieder Strecken kommen werden, die ihm und der Yamaha besser liegen. "Da wo wir wettbewerbsfähig sind, müssen wir die Rennen gewinnen. Vorher weiß man nie so genau, welche Strecken das sein werden, erst nach den Trainings. Auf dem Papier könnte es in Brünn besser laufen."