Jorge Lorenzo unwiderstehlich: Der spanische Superstar sicherte sich im Warm-Up der MotoGP in Mugello die Bestzeit und untermauerte so seine Favoritenstellung für den Italien-GP. Auch Pole-Setter Andrea Iannone zeigte sich auf P2 stark, während Marc Marquez einmal mehr nicht seine Bestform abrufen konnte. Lokal-Held Valentino Rossi verzückte seine zahlreichen Fans mit Rang vier.

Die Platzierungen: Mit der Zeit von 1:47.461 Minuten legte Yamaha-Star Lorenzo die Messlatte einmal mehr zu hoch für die Konkurrenz. Nicht einmal 0,1 Sekunden dahinter folgte Iannone auf Ducati vor dem starken Honda-Pilot Dani Pedrosa. Mit Rossi und Bradley Smith lagen zwei weitere Yamahas in den Top-5. Pol Espargaro, Cal Crutchlow, Maverick Vinales, Marquez und Scott Redding komplettierten die Top-10, die allesamt innerhalb von 0,7 Sekunden lagen.

Stefan Bradl belegte den respektablen 13. Platz, Ducati-Star Andrea Dovizioso setze nach einem frühen Sturz keine einzige gezeitete Runde.

Die Zwischenfälle: Drama bereits auf der Aufwärmrunde! Lokalmatador und Ducati-Star Dovizioso crashte bei moderater Fahrt und ohne Not, als er dabei war, die Reifen aufzuwärmen. In einer schnellen Linkskurve fiel der Italiener den zu kalten Pneus zum Opfer, rutschte mitsamt seinem Bike in Biondetti 1 von der Strecke und überschlug sich mehrfach. Glücklicherweise blieb er unverletzt, während sein Nummer-1-Bike für das Warm-Up nicht mehr einsetzbar war.

Andrea Dovizioso stürzte auf seiner Outlap im Warm-Up, geht so mit einem Handicap ins Heimrennen, Foto: Ducati
Andrea Dovizioso stürzte auf seiner Outlap im Warm-Up, geht so mit einem Handicap ins Heimrennen, Foto: Ducati

Knapp fünf Minuten vor dem Ende erwischte es dann das nächste Kaliber: In Kurve vier flog LCR-Pilot Crutchlow massiv ab, musste zunächst vom Streckenpersonal gestützt und auf die Beine gebracht werden. Ein jäher Wutausbruch zeigte dann jedoch, dass Crutch definitiv unverletzt geblieben war. Sein Bike hingegen war für weiteren Gebrauch nicht mehr zu verwenden. Bei hoher Geschwindigkeit waren Mensch und Maschine zuvor lange über Asphalt und auch Auslaufzone geschlittert.

Das Wetter: Bei angenehmen 21 Grad Lufttemperatur und 28 Grad für den Asphalt machte sich das Feld der MotoGP auf zur 20-minütigen Warm-Up-Session. Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel empfingen die Piloten und abertausenden Tifosi, die bereits die Hänge rund um das Moto-Mekka Mugello säumten. Bereits am Sonntagmorgen herrschte absolute Gänsehautstimmung.

Die Analyse: Nicht Neues an der Spitze. Lorenzo ist und bleibt der große Favorit auf den Sieg in Mugello. Iannone bewies zwar einmal mehr seine gute Speed auf eine Runde, auch aufgrund seiner nach wie vor verletzten Schulter darf jedoch getrost davon ausgegangen werden, dass der Italiener einem Lorenzo in absoluter Ausnahme-Form nicht über eine Renndistanz zusetzen kann. Rossi zeigte gute Longrun-Pace und sollte im Rennen von P8 nach vorne fahren können, wie auch Pedrosa.

Bei Marquez läuft nach wie vor nicht alles rund - der Superstar bleibt für das Rennen die große Unbekannte. Nach seinem Sturz startet der drittplatzierte Dovizioso mit Handicap ins Rennen, wird sich an der knallharten Spitze beweisen müssen. Stefan Bradl träumt hingegen von Punkten und dem Sieg in der Open-Klasse.