Jorge Lorenzo (Movistar Yamaha MotoGP, Platz 1): "Viele Menschen sagten, dass ich eine Krise haben würde und niedergeschlagen wäre. Das war einer meiner schwärzesten Momente, aber nur zwei Tage später bin ich diese beeindruckenden Rundenzeiten gefahren. Das zeigt, dass man im Rennsport nicht Dinge sagen kann, wie "der Junge ist niedergeschlagen, das war es für ihn." Am nächsten Tag kann er nämlich schon an der Spitze sein. Das Gegenteil ist auch wahr. Du kannst nicht sagen, dass du der Beste bist, denn am nächsten Tag bist du wieder hinten. Wir müssen also bescheiden sein und hart arbeiten, um aus unseren Möglichkeiten auch Profit zu schlagen. Wir kamen hier an und alles war in Ordnung - davon haben wir in jeder Session profitiert. Den neuen Pole Position-Rekord aufgestellt zu haben, ist unglaublich. Ich bin in meiner Karriere schon eine Menge beeindruckender Rundenzeiten gefahren, aber diese ist etwas sehr besonderes. Eine 1:37.9 bei diesen Temperaturen ist sehr beeindruckend und ich bin sehr zufrieden. Marc wird morgen stark sein wie immer und auch die Ducatis, aber das Rennen wird eine andere Geschichte. Nichtsdestotrotz war unsere Pace sehr gut und ich fühle mich sehr wohl auf dem weicheren Reifen, wenn er abbaut."

Marc Marquez bleibt entspannt, Foto: Tobias Linke
Marc Marquez bleibt entspannt, Foto: Tobias Linke

Marc Marquez (Repsol Honda, Platz 2): "P2 ist für mich nach dieser Woche wie eine Pole Position. Ich bin ohne Schmerzmittel gefahren und musste mich wirklich durchbeißen. Ich wollte unbedingt in die erste Startreihe kommen, und das hat geklappt. Für morgen ist das eine optimale Ausgangssituation und macht mich sehr glücklich. Es wird einfach ein verdammt harter Grand Prix für mich, denn in Jerez geht es ohnehin immer richtig zur Sache – für mich nun noch mehr. Wir müssen morgen von Anfang an sehr stark sein und mit den Schnellsten hier mitfahren."

Andrea Iannone (Ducati, Platz 3): "Ich denke die Pole Position wäre für mich möglich gewesen, aber ich konnte meine Reifen im Qualifying nicht zu 100 Prozent ausnutzen. Mit dem ersten Satz musste ich in Kurve eins weit gehen, mit dem zweiten Satz war mir Lorenzo leider im Weg. Ich habe aber mein Bestes gegeben und bin sehr happy über den Startplatz in der ersten Reihe. Für die Weltmeisterschaft ist es schließlich auch wichtig, einen guten Startplatz zu haben, im Idealfall steht man in Reihe eins. So gesehen lief es also wirklich gut für uns, auch wenn ich noch etwas mehr erreichen wollte und zeitenmäßig wohl mehr möglich gewesen wäre. Für das Rennen sind wir auf jeden Fall gut aufgestellt."

Pol Espargaro wusste nicht, ob er sich richtig freuen sollte, Foto: Tobias Linke
Pol Espargaro wusste nicht, ob er sich richtig freuen sollte, Foto: Tobias Linke

Pol Espargaró (Monster Yamaha Tech 3, Platz 4): "Ich bin super happy über meine Leistung heute. Wir hatten zwei Sätze neuer Reifen für Q2. Entsprechend setzten wir nur auf zwei Runs. Im zweiten war meine erste Runde wirklich stark, aber leider unterlief mir ein kleiner Fehler und ich kam im dritten Sektor weit raus. Entsprechend hinterlässt das Ergebnis einen faden Beigeschmack, weil ich in der ersten Reihe hätte stehen können. Auf der anderen Seite bin ich sehr glücklich, besonders nach dem schwierigen Qualifying in Argentinien. Ich freue mich auf das Rennen, wenngleich wir alle wissen, dass sich die Faktoren über Nacht ein bisschen verändern. Valentino ist hinter uns und er wird stark auffahren, aber wir zielen auf einen guten Start und wollen dann bei den Jungs vorne bleiben. Der Schlüssel wird morgen das Reifenmanagement sein - besonders in diesen heißen Bedingungen. Aber ich bin aufgeregt, wieder in meinem Heimatland zu fahren und ich werde mein Bestes geben, um den Fans eine gute Show zu liefern."

Valentino Rossi (Movistar Yamaha, Platz 5): "Startplatz fünf ist sicher nicht das Schlechteste, aber dennoch haben wir noch viel zu tun, wenn wir im Rennen mit der Spitze mithalten wollen. Wie haben momentan noch ein paar Probleme bei Setup und Balance, obwohl wir uns diesbezüglich schon gut gesteigert haben gegenüber gestern. Die Wahl der Reifen wird für das Rennen entscheidend. Der richtige Kompromiss bereitet uns noch ein wenig Kopfzerbrechen."

Aleix Espargaró (Team Suzuki MotoGP, Platz 6): "Sicherlich war P6 nicht mein Ziel - ich erwartete eine bessere Platzierung. Aber bezogen auf das Rennen sind wir insgesamt in einer guten Position. Es ist sehr heiß und dadurch rutscht das Motorrad stark hin und her. Wir haben immer noch keine finale Entscheidung bezüglich der Rennreifen getroffen. Wir testeten heute beide und der Unterschied ist nicht so enorm. Entsprechend müssen wir die Daten analysieren und den konstanteren Reifen wählen."

Cal Crutchlow (CWM LCR Honda, Platz 7): "Obwohl ich enttäuscht über die Position im Qualifying bin, habe ich das Gefühl, dass wir den falschen Reifen für diese Bedingungen gewählt haben. Wir müssen nun auf morgen schauen und ich glaube, unsere Pace ist gut. Meine körperliche Verfassung ist ein bisschen besser heute. Hoffentlich wird es sich bis morgen nochmals verbessern."

Andrea Dovizioso weiß: es war mehr möglich, Foto: Tobias Linke
Andrea Dovizioso weiß: es war mehr möglich, Foto: Tobias Linke

Andrea Dovizioso (Ducati, Platz 8): "Meine beste Runde war nicht perfekt, aber ich denke, dass die erste Reihe heute für mich ohnehin unmöglich war. Dafür war einfach mein Speed war nicht gut genug. Aber ich glaube, dass die zweite Reihe möglich gewesen wäre. Es ist schade, dass uns das nicht gelungen ist, denn vor allem hier in Jerez ist es wichtig, relativ weit vorne zu stehen. Freitag waren wir näher dran an den schnellsten Fahrern", musste er sich eingestehen. "Wir müssen jetzt verstehen, ob der heute eingeschlagene Weg der falsche war, oder ob es nur an den Bedingungen heute Nachmittag gelegen hat."

Bradley Smith (Monster Yamaha Tech 3, Platz 10): "Insgesamt war e sein kniffliger Tag, aber Platz zehn im Qualifying ist angesichts des bisher schwierigen Wochenendes nicht so schlecht. Unglücklicherweise war heute Nachmittag das Gefühl komplett anders, als wir nach dem Sturz im vierten Training vom einen Bike zum anderen wechselten. Der zweite Crash heute in Q2 war komplett mein Fehler. Ich verpasste den Bremspunkt und kam ins Kiesbett. Es tut mir leid für das Team, denn das war mein Fehler. Obwohl diese Position weit weg von ideal ist, haben wir in diesem Jahr schon oft gezeigt, dass wir stark zurückschlagen können. Wir müssen nun die Daten analysieren und uns einen Plan für morgen zurechtlegen. Heute Morgen hatte ich ein gutes Gefühl bezüglich meiner Rennpace, also müssen wir zu diesem Level zurückkehren."

Scott Redding (Estrella Galicia 0,0 Marc VDS, Platz 12): "Ich habe zum heutigen Tag nicht viel zu sagen. Heute Morgen war das Gefühl mit dem Bike gut, aber ab dem Start ins letzte Freie Training hatte ich keinen Grip mehr am Vorderrad. Sobald ich an die Kante des Reifens kam, bewegte sich die Front von mir weg - beinahe in jeder Kurve. Ich war absolut nicht zuversichtlich, dass der Reifen in irgendeiner Weise Grip aufbauen würde. Wir haben vor dem Qualifying das Setup nochmals verändert. Das brachte kleine Verbesserungen, aber wir müssen für morgen deutlich größere Schritte machen, wenn wir das Resultat erzielen wollen, zu dem wir hier eigentlich in der Lage sind."

Hector Barbera (Avintia Racing. Platz 13): "Ich bin sehr glücklich. Das ist das vierte Rennen in Folge, in dem wir uns als beste Open-Maschine qualifiziert haben. Wir waren nah am Sprung in Q2, aber unser Ziel war beste Open zu sein und das haben wir erreicht. Ich fühlte mich im vierten Training schon wirklich gut und wir haben eine großartige Pace mit unserem Bike. Ich bin vor dem Rennen sehr optimistisch, denn wir haben unseren Job erledigt, alles funktioniert mit dem Bike und ich gehe dieses Rennen morgen besser vorbereitet als in Argentinien an."

Hector Barbera war sauer auf sich selbst, Foto: Suzuki
Hector Barbera war sauer auf sich selbst, Foto: Suzuki

Maverick Vinales (Team Suzuki MotoGP, Platz 14): "Ich bin wirklich sehr sauer auf mich selbst, denn ich habe einen dummen Fehler gemacht, der mich die Chance auf einen guten Startplatz gekostet hat. Obwohl man nie vorhersagen kann, was letztlich im Rennen passiert, erwarte ich hier mein bestes Saisonergebnis, also Platz acht oder besser. Wir wissen, dass wir eine gute Pace für morgen haben, sogar besser als einige der Fahrer in den Top-10.

Alvaro Bautista (Aprilia Racing Team Gresini, Platz 15): "Wir haben gute Arbeit geleistet und uns im Vergleich zu gestern verbessert. Auf meiner fliegenden Runde habe ich einfach versucht, so präzise wie möglich zu sein und so zu fahren, dass ich mich möglichst wohl auf dem Motorrad fühle. Aber selbst in diesem Bereich kann ich mich noch verbessern - besonders in der Beschleunigungsphase, in der mir immer noch etwas der Grip fehlt. Das Rennen wird hart, denn die Strecke frisst die Reifen buchstäblich auf. Die richtige Wahl wird also wichtig. Heute habe ich den harten Vorderreifen getestet und ich denke, ich werde ihn für das Rennen wählen. Hinten werden wir hingegen den weichen Reifen montieren. Ich denke, er ist konstant genug für die Renndistanz."

Eugene Laverty (Aspar Team MotoGP, Platz 17): "Der Tag begann etwas actionreich mit dem Unfall im freien Training. In derselben Session hat dann noch ein Vogel mein Bike getroffen und hat die Verkleidung vorne beschädigt. Das war ein recht heftiger Aufprall. Bei diesen Temperaturen ist das Problem, dass nach ein paar Runden unsere Sicherheit beeinträchtigt ist, weil ich Grip am Hinterrad verliere. Ich rutsche viel und kann das Bike nicht richtig stoppen. Glücklicherweise ist das unser einziges Problem und der Rest des Motorrades arbeitet gut. Nach dem Crash heute Morgen haben wir sehr zufriedenstellende Lösungen für die Front gefunden."

Nicky Hayden haderte mit dem Setup, Foto: Tobias Linke
Nicky Hayden haderte mit dem Setup, Foto: Tobias Linke

Nicky Hayden (Aspar Team MotoGP, Platz 18): "Dieses Wochenende ist für uns definitiv härter als erwartet. Gestern haben wir einen guten Weg gefunden, aber heute sah es so aus, als hätten wir einen Schritt zurück gemacht. Entsprechend gingen wir wieder zum vorherigen Setup, ich wechselte das Bike und im Qualifying fühlte ich mich wohler. Glücklicherweise konnten wir uns in den erwarteten Bereichen verbessern und vor allem Grip gewinnen. Wir müssen immer noch unsere Linie in schnellen Kurven verbessern. Wäre uns das heute gelungen, hätten wir unser Ziel - 1:39er-Zeiten - erreicht."

Stefan Bradl (Athina Forward Racing, Platz 19): "Ich bin absolut nicht zufrieden mit dem Qualifying. Gleichzeitig müssen wir mit einrechnen, dass wir gestern ein gesamtes Training verloren haben und ich durch eine leichte Grippe nicht zu 100 Prozent fit bin. Leider musste ich heute Morgen zahlreiche neue Lösungen ausprobieren, ohne zuvor viele Runden gefahren zu haben. Ich erwarte eine bessere Performance im Rennen, obwohl das Gefühl bezüglich des Motorrads jetzt nicht optimal ist. Wir werden die Daten analysieren, um das bestmögliche Setup für morgen zu finden."

Karel Abraham (AB Motorracing, Platz 20): "Die 20. Position ist nichts Gutes, aber auch nicht so schlecht, wenn man unsere Schwierigkeiten einberechnet. Alle Honda-Piloten haben ähnliche Zeiten - nur Lavertey hat es unter 1:40 Minuten geschafft. Wenn die Temperatur steigt, ist die Strecke sehr rutschig. Wenn es morgen so heiß wird, wird es schwierig werden, dass die Reifen das ganze Rennen lang durchhalten."

Jack Miller hofft auf die zweite Rennhälfte, Foto: Tobias Linke
Jack Miller hofft auf die zweite Rennhälfte, Foto: Tobias Linke

Jack Miller (CWM LCR Honda, Platz 22): "Wir kämpften über das gesamte Wochenende damit, Grip am Hinterrad des Bikes zu bekommen. Wir haben es bis jetzt noch nicht geschafft, aber wir arbeiten hart daran. Es wird kein einfaches Rennen werden, aber wir haben gezeigt, dass wir in der letzten Hälfte des Rennens stark sind. Nun werden wir sicherstellen, dass uns das erneut gelingt."

Mike Di Meglio (Avintia Racing, Platz 23): "Heute war ein sehr schwieriger Tag. Wir haben einige Änderungen an der Geometrie des Bikes vorgenommen, die bei kühleren Bedingungen am Morgen wirklich gut funktionierten. Im finalen Training mittags waren die Temperaturen aber deutlich höher und das Gefühl mit dem Bike komplett unterschiedlich - schlimmer noch als gestern Nachmittag. Es war unmöglich, die Pace zu halten. Es war sogar hart, einfach nur die Kontrolle zu behalten und letztlich crashte ich. Die Mechaniker lieferten tolle Arbeit ab und machten das Bike bereit für Q1. Das Gefühl war allerdings gleich und ich crashte erneut."

Marco Melandri (Aprilia Racing Team Gresini, Platz 25): "Wir haben in allen Sessions hart gearbeitet. Die Belohnung im Qualifying fiel allerdings geringer als erwartet aus. Ich hatte heute auch Probleme mit den Bremsen, aber die Wahrheit ist, dass ich einige radikale Änderungen benötige. Solange ich mich nicht wirklich auf dem Bike wohlfühle, werde ich nicht in der Lage sein, richtig Druck zu machen."