Die ersten 13 Rennwochenenden von Cal Crutchlow für Ducati waren eine einzige Ansammlung von Pleiten, Pech und Pannen. In Aragon wendete sich das Blatt für ihn aber. Schon am Samstag ließ er im Qualifying mit Rang fünf einen Aufwärtstrend erkennen. In einem wahren Flag-to-Flag-Krimi am Sonntag zeigte der Brite, dass er das Motorradfahren nicht verlernt hat und steuerte seine Ducati bei schwierigsten Verhältnissen zu einem dritten Rang. Es war die erste Podiumsplatzierung für Crutchlow mit der Mannschaft aus Borgo Panigale.

Dabei hatte das Rennen für Crutchlow nicht gut begonnen. Er fiel am Start zurück und lag bis wenige Runden vor Schluss nur auf dem achten Rang. Dann arbeitete er sich aber Schritt für Schritt nach vorne und drehte nach dem Motorradwechsel richtig auf. In der letzten Runde hätte er um ein Haar noch den zweitplatzierten Aleix Espargaro abgefangen, am Ende fehlten 17 Tausendstel.

"Am Anfang habe ich mich nicht besonders wohl gefühlt auf dem Motorrad, aber es war immer noch besser als in den bisherigen Rennen in diesem Jahr. Im Regen hatte ich dann ein tolles Duell mit Aleix um den zweiten Platz. Leider hat es nicht ganz gereicht, so muss ich ihn eben das nächste Mal schlagen", scherzte Crutchlow nach dem Rennen.

Wettergott hilft Crutchlow

Bei aller Freude über das Resultat musste er sich aber eingestehen, dass dies ohne die wechselnden Verhältnisse nicht möglich gewesen wäre: "Wir hatten heute natürlich sehr viel Glück mit den Bedingungen. Allerdings ist es aber auch die erste Regel im Motorradsport, dass man bei solchen Verhältnissen erst einmal sitzen bleiben muss um so ein Resultat einzufahren. Man darf einfach keine Fehler machen. Es ist dasselbe für alle. Wir hätten heute auch im Trockenen ein gutes Ergebnis holen können, denn wir waren das gesamte Wochenende über stärker und konnten uns ja auch in Reihe zwei qualifizieren. Das Podium wäre aber nicht möglich gewesen."

Schon nach dem Qualifying hatte Crutchlow Grund zur Freude, Foto: Milagro
Schon nach dem Qualifying hatte Crutchlow Grund zur Freude, Foto: Milagro

Im Regen von Aragon gelang der Sprung aufs Treppchen aber und Crutchlow war voll des Lobes für sein Ducati-Team. "Ich muss mich beim gesamten Team bedanken, denn wir haben gekämpft so gut wir konnten. Die Leute bei Ducati haben nie aufgegeben. Ich denke, wir haben uns dieses Podium verdient", so Crutchlow.

Beflügelt von Platz drei rechnet er nun, nicht ganz ernst, mit einem Erfolgslauf: "Ich werde die nächsten drei Rennen gewinnen. Dieses eine Podium zeigt ganz klar, dass ich jetzt reif für die Spitze bin." Dass das nicht der Fall sein wird, weiß Crutchlow wohl selbst. Dennoch hat er Erwartungen an sein Team. "Ich rechne mit einer ordentlichen Feier heute Abend!", stellte er klar.