Danilo Petrucci sicherte sich bei seinem Heim-GP am Trainingsfreitag den besten Platz unter den Open-Fahrern. Der Lokalmatador, dem an diesem Wochenende zwei Aprilia-Techniker zur Seite stehen, fuhr auf einen beeindruckenden fünften Rang. "Der Regen liegt mir. Ich fühle mich beim Fahren gut. Dennoch ist speziell diese Strecke immer sehr rutschig, wodurch ich den Highsider am Morgen hatte", schilderte der Italiener.

Neben seiner schnellen Rundenzeit arbeitete Petrucci auch noch an der Elektronik. "Momentan funktioniert alles gut und ich bin glücklich. Ich danke Aprilia für die Unterstützung in diesem Rennen. Heute Fünfter zu werden ist eine großartige Sache", freute er sich weiter. "Ich bin sogar die schnellste Zeit im ersten Streckenabschnitt gefahren und wenn du deinen Namen vor denen von Pedrosa und Marquez siehst, dann ist das sehr schön. Ich muss auch im Trockenen so weitermachen, um ein gutes Rennen zu fahren, denn es scheint, als würde sich das Wetter verbessern."

Aleix Espargaro belegte im verregneten Misano nur den zwölften Rang. "Aufgrund des Regens in beiden Sessions gab es einfach keinen Grip und wir hatten auch Probleme, weil der Asphalt sehr rutschig war", beklagte der Forward Racing Pilot. "Das finale Ergebnis reflektiert nicht unser Potential, also bleibe ich zuversichtlich für dieses Wochenende." Und das obwohl der Spanier am Freitag zwei Mal stürzte, indem ihm das Vorderrad wegrutschte. "Aber glücklicherweise blieb das alles ohne Konsequenzen."

Aleix Espargaro bleibt trotz P12 zuversichtlich, Foto: Milagro
Aleix Espargaro bleibt trotz P12 zuversichtlich, Foto: Milagro

Stürze absolut unvorhersehbar

Hiroshi Aoyama krallte sich indes den letzten Rang unter den schnellsten 15. "Die Bedingungen heute waren furchtbar", klagte er. Dazu habe seine Honda keinen Grip gehabt. Auch der Japaner ging am Morgen zu Boden und konnte dadurch nicht das Programm abspulen, das ursprünglich geplant war. "Die Mechaniker haben aber großartig gearbeitet und wir konnten das Gefühl am Nachmittag verbessern, aber der Hinterreifen scheint immer noch nicht richtig zu funktionieren. Es scheint, als wären wir nicht die Einzigen mit diesem Problem, denn es gab heute viele Stürze. Das Positive ist, dass wir uns trotz des mangelnden Grips am Nachmittag stark verbessern konnten."

Hinter dem Japaner kam Markenkollege Karel Abraham an. "Das war praktisch das erste Mal in dieser Saison, dass wir den ganzen Tag lang auf nasser Strecke gefahren sind", stellte er fest. "Das Ergebnis ist nicht schlecht, obwohl ich gestürzt bin. Beide Abflüge waren nicht schlimm und das passiert bei derartigen Bedingungen einfach. Die Strecke in Misano ist im Nassen immer sehr rutschig und die Stürze sind normalerweise nicht vorhersehbar. Es kann passieren, dass dir das Vorderrad wegrutscht ohne dass du zu stark bremst. Wir erwarten, den Rest des Wochenendes auf trockener Strecke zu fahren, aber wenn nicht, dann wären wir schon bereit", fasste der Tscheche zusammen.

Die Ersatzmänner

Leon Camier, der durch Nicky Haydens verlängerte Verletzungspause ein viertes Wochenende MotoGP fährt, kam nach einem Sturz auf Rang 19 an. "Es ist seltsam, denn normalerweise bin ich im Nassen schnell, aber heute hatte ich Probleme", grübelte der Brite, der sich wie viele andere über fehlenden Grip und zu wenig Vertrauen beklagte. "Einige Kurven haben ziemlich guten Grip, aber andere wiederum gar nicht, also musst du vorsichtig sein. Wenn das Wetter morgen genauso ist, müssen wir ein paar Änderungen vornehmen und wenn nicht, werden wir mit der ursprünglichen Idee von heute weitermachen. Wir haben in Silverstone einige Fehler gemacht, aber wir werden sie hier nicht wiederholen."

Auch Alex de Angelis kämpfte beim Heim-Grand-Prix. "Das war ein schwieriger Tag, denn die Strecke war sehr rutschig und es regnete in beiden Sessions. Dennoch hat sich mein Gefühl für das Bike im Vergleich zu den nassen Sessions in Brünn verbessert und heute konnte ich in der Gruppe mitfahren", schilderte er nach Rang 20. "Ein kleiner Crash hielt mich davon ab, meine Rundenzeit noch zu verbessern, aber insgesamt bin ich für morgen optimistisch."