In Indianapolis fanden die Piloten am Wochenende ein modifiziertes, flüssigeres Streckenlayout vor. Den Piloten gefiel die neue Streckenführung wesentlich besser als der Stop-and-go-Kurs der vergangenen Jahre. Wie haben sich die deutschen WM-Starter auf die neuen Bedingungen eingestellt?

MotoGP: Bradl klebt das Pech an den Füßen

Das erste Rennwochenende nach der Bekanntgabe seines Wechsels zum Forward-Team hat sich Stefan Bradl anders vorgestellt. Den Honda-Bossen wollte er beweisen, dass es eine Fehlentscheidung ist, für die Zukunft nicht mehr auf ihn zu setzen. Mit Platz 14 (+1.437) begann das Wochenende nicht wunschgemäß, allerdings wurden die Honda-Piloten auch angehalten, Reifen zu schonen. Die Ränge 6 (+0.631) und 7 (+0.931) im zweiten und vierten Training spiegelten schon eher Bradls Fähigkeiten wieder. Alles überragend war jedoch die Bestzeit im dritten Training, die ihm eigentlich Selbstbewusstsein verleihen sollte. Davon war jedoch im Qualifying nichts zu merken. Bradl steckte im Verkehr fest und konnte selbst jedoch auch keine fehlerfreie Runde hinlegen, sodass es nur zu Startplatz zehn (+0.895) reichte. Im Rennen konnte Bradl nur eine Position gutmachen und steckte dann im Kampf um die achte Position gegen Aleix Espargaro fest. Dieser Kampf wurde durch eine Kollision in Kurve eins beendet, die für beide einen Ausfall zur Konsequenz hatte. Bis zu seinem Aus büßte Bradl auf den Spitzenreiter eine halbe Sekunde pro Runde ein, was hochgerechnet sogar der fünfte Platz am Ende gewesen wäre. Im Ranking der schnellsten Rennrunden lag Bradl auf dem zehnten Rang (+1.055).

Moto2: Cortese belohnt sich endlich

Jonas Folger kam in Indy das ganze Wochenende nicht auf Touren. Seine Leistung in den freien Trainings war mit den Plätzen acht, 27 und elf (im Schnitt +1.039) noch in Ordnung. Dass es für Folger an diesem Wochenende eher ab- statt aufwärts ging, hat sich nicht zuletzt nach der 19. Position in der Qualifikation angedeutet. Der Rennsonntag begann für Folger mit der zwölftschnellsten Zeit (+0.899), aber das Wochenende war für ihn endgültig gelaufen, als er beim Restart der Kollision in der zweiten Kurve ausweichen musste und dadurch ans Ende des Feldes zurückfiel. Folger kämpfte sich noch auf Platz 18 vor (+2.060 Sek./Runde).

Der stärkste Deutsche am gesamten Wochenende war diesmal Sandro Cortese. Schon in den Trainings lag er permanent in den Top-5 und war schnellster Deutscher, verlor dabei im Schnitt vier Zehntel auf den Schnellsten. Die Qualifikation schloss Cortese als Achter (+0.675) ab. In den Rennsonntag startete er ebenfalls mit Position acht (+0.770) im Warm Up. Bei beiden Starts konnte sich Cortese aus den Scharmützeln der ersten Ecken raushalten und kämpfte in der Verfolgergruppe um den sechsten Platz, den er letztlich auch erobern konnte (+1.165 Sek./Runde). Für Cortese bedeutet das sein bestes Ergebnis in der Moto2. Auch in den schnellsten Runden war er als Achter (+0.828) in den Top-10 zu finden.

Nicht ganz wunschgemäß lief es auch für Marcel Schrötter. Den Plätzen 18, 24 und 13 in den freien Trainingssessions mit durchschnittlich 1,1 Sekunden Rückstand ließ Schrötter im Qualifying lediglich Rang 24 folgen (+1.247). Der Start in den Renntag war für Schrötter mit Platz 26 im Warm Up sogar noch schlechter. Im Gegensatz zu Folger konnte sich Schrötter aus den Kämpfen bei beiden Starts raushalten und sich so Stück für Stück nach vorne arbeiten. Am Ende gelang ihm mit Position 14 (+1.490 Sek./Runde) die Fahrt in die Punkte. Im Ranking der schnellsten Rennrunden taucht Schrötter auf Platz 21 auf (+1.223).

Moto3: Grünwald permanent stärker als Öttl

Nach dem besten Saisonergebnis auf dem Sachsenring erlebte Philipp Öttl in den USA wieder ein Wochenende zum vergessen. In den freien Trainings konnte sich Öttl mit Mühe in den Top-30 halten und verlor dabei im Schnitt 3,6 Sekunden auf die Bestzeit. Der in der Qualifikation herausgefahrene 27. Startplatz (+1.756) war für ihn ebenfalls nicht zufriedenstellend. Nach einem weiteren Rückschlag im Warm Up (P30, +2.105) lief es im Rennen besser für Öttl. In der ersten Runde konnte er sich auf Rang 24 verbessern und konnte bis ins Ziel noch ein paar Plätze gewinnen. Die Ziellinie kreuzte Öttl knapp hinter Luca Grünwald als 20. (+0.914 Sek./Runde). Im Klassement der schnellsten Rennrunden lag Öttl auf Platz 23 (+1.060).

Luca Grünwald begann das Wochenende stark mit Platz vier bei Mischverhältnissen im ersten Training. Auch danach war Grünwald in den Trainings dauerhaft in den Top-20 zu finden, auf die Bestzeit fehlten ihm in den Trainingssessions durchschnittlich 1,2 Sekunden. In der Qualifikation reichte Grünwalds Zeit für Startposition 21 (+1.247). Am Rennsonntag konnte er nicht weiter zulegen. Nach Platz 16 im Warm Up (+1.071) konnte er sich im Rennen zunächst bis auf Position 17 verbessern, aber mit der Gruppe, die um die letzten Punkteränge kämpfte nicht ganz mithalten. So wurde Grünwald schließlich als 19. (+0.904 Sek./Runde) direkt vor Öttl abgewinkt. Bei den schnellsten Rennrunden war Grünwalds Zeit für Rang 24 gut (+1.061).