Von Mittwoch bis Freitag findet in Sepang der zweite Vorsaison-Test der MotoGP statt. Anders als beim ersten Test werden eine Reihe von Fahrern fehlen, allen voran Champion Marc Marquez. Der amtierende Weltmeister brach sich beim Dirt Track das Wadenbein. Weiterhin fehlen die Teams von Paul Bird (offizielle Begründung: beim ersten Test wurden genug Daten gesammelt) und Ioda Racing Project. Gerüchten zufolge ist das italienische Team knapp bei Kasse, speziell der Platz von Leon Camier wackelt bedenklich.

Nachdem Marquez beim ersten Test in Sepang sämtliche Rekorde niederriss und sogar Casey Stoners inoffiziellen Rundenrekord aus dem Jahr 2012 knackte, wird das Hauptaugenmerk dieses Mal auf seinen Verfolgern liegen. Allen voran Valentino Rossi. Der Renn-Veteran hat das alte Feuer in sich wiederentdeckt und sprach nach dem ersten Test begeistert von der besten Sepang-Runde seiner Karriere.

Sein Yamaha-Teamkollege Jorge Lorenzo und Honda-Pilot Dani Pedrosa sind nach dem ersten Test unter Druck. Marquez war einfach zu schnell und seine beiden Landsleute, die ihn im Kampf um den WM-Titel eigentlich herausfordern wollten, waren von seinen Zeiten weit entfernt.

Auch Aleix Espargaro auf der Forward-Yamaha wird im Brennpunkt des Interesses stehen. Beim ersten Test fuhr der Spanier auf seiner Open-Maschine konstant in den Top-4 mit und überraschte damit Beobachter wie Fahrer und Teamchefs. Hartnäckig halten sich Gerüchte, wonach Ducati seine drei verbliebenen Fahrer Cal Crutchlow, Andrea Dovizioso und Andrea Iannone (Yonny Hernandez fährt bereits im Open-Format) ebenfalls in der Open-Kategorie antreten lassen möchte, um die damit verbundenen Vorteile (weichere Reifen, mehr Sprit) zu erhalten. Crutchlow und Dovizioso fuhren beim ersten Test im normalen Format noch unter ferner liefen, konnten sich aber über die drei Tage um eine Sekunde steigern.

Stefan Bradl wird sein Duell mit den anderen Fahrern, die auf Satelliten-Bikes antreten, fortsetzen, um sich in dieser Gruppe an die Spitze zu setzen. Alvaro Bautista, Pol Espargaro und Bradley Smith versuchen das ebenfalls.

Bei den Aspar-Piloten Nicky Hayden und Hiroshi Aoyama machte sich beim ersten Test Frust breit. Der Honda-Production Racer war nicht konkurrenzfähig, die Fahrer hinkten um bis zu zwei Sekunden hinter der Spitze her. Beim zweiten Test müssen Ergebnisse her, denn Honda ist nicht glücklich darüber, vom Erzrivalen Yamaha in puncto Production Racer derart in den Schatten gestellt zu werden.

Für die Werkspiloten Rossi, Lorenzo, Pedrosa, Crutchlow und Dovizioso geht es danach weiter nach Phillip Island, Australien. Dort werden neue Reifen getestet, um ein Desaster wie im Vorjahr (die Reifen wurden vom neuen Asphalt regelrecht aufgerissen), zu vermeiden. In Losail, Katar, wo der Saisonauftakt stattfinden wird, treten nur die Satelliten- und Open-Teams an.