Die MotoGP-Saison wirft ihre Schatten voraus. Am Freitag enthüllte Yamaha in Jakarta als erstes Team das Motorrad für die kommende Saison. Die M1 zeigt sich 2014 mit deutlich mehr weißen Elementen auf der Lackierung. "Ich mag das neue Bike sehr, es ist elegant mit mehr weiß. Aber nicht nur die Farbe beeindruckt mich, ich bin auch schon sehr gespannt, was ich in Sepang aus dem Motorrad holen kann", sagte Vizeweltmeister Jorge Lorenzo bei der Präsentation in der indonesischen Hauptstadt. Auch Valentino Rossi gefiel sein neues Arbeitsgerät. "Sehr elegant und etwas weißer als im Vorjahr", urteilte der neunfache Weltmeister über die optischen Vorzüge der M1. "Es entspricht aber noch immer stark dem Yamaha Factory Style und ich mag das."

Das in beiden WM-Wertungen knapp unterlegene Yamaha-Team blickte bei dieser Gelegenheit freilich auf die kommende Saison voraus, in der die Titel wieder zurückerobert werden sollen. "Meine Erwartungen für diese Saison sind hoch", gab Lorenzo zu. "Im Winter wurde mir die Metallplatte aus der Schulter entfernt, daher dürfte ich jetzt etwas leichter sein. Ich arbeite derzeit noch etwas an meinem Gewicht und will die Saison gleich auf dem Podium starten. Das ist wichtig, damit wir Punkte holen und das nötige Selbstvertrauen für die weitere Saison aufbauen."

Teamkollege Rossi erwartet 2014 eine Steigerung der eigenen Leistung. "Mein Ziel ist, mich deutlich besser als letztes Jahr zu schlagen, konkurrenzfähig zu sein und jedes Wochenende um die Podiumsplätze zu kämpfen", sagte der 34-jährige Italiener. "Ich bin mir sicher, dass unser Motorrad erneut sehr stark sein wird. Das Bike lief schon im Vorjahr gut und die Yamaha-Ingenieure konnten es enorm weiterentwickeln. Ich erwarte von der neuen M1 viel und bin mir sicher, dass sie im Laufe der Saison immer stärker wird."

Dass Yamaha sein Motorrad ausgerechnet in Jakarta enthüllte, ist ein weiterer Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Dorna und FIM. Seit Jahren wird der japanische Hersteller nicht müde, mehr Rennen in südostasiatischen Markt zu fordern, der - gemeinsam mit dem südamerikanischen - jener mit dem größten Absatzwachstum für Serienmotorräder ist. Derzeit gibt es in der Region mit Sepang nur ein Rennen. Selbst für den Veteranen Rossi war der Enthüllungs-Trip nach Fernost etwas Besonderes. "Ich kann mich an keine Präsentation außerhalb Europas erinnern, das war etwas Einzigartiges heute", sagte der Italiener, der auf die Wichtigkeit Südostasiens hinwies. "Das ist ein klares Zeichen für die wachsende Bedeutung des Marktes hier für das globale Geschäft. Ich hoffe innig, dass wir hier bald wieder ein Rennen fahren können."

Lorenzo war mit der Auswahl des Ortes für die Präsentation ebenfalls zufrieden. "Es ist immer nett ein sonniges Land mit fröhlichen Menschen zu besuchen", sagte der vierfache Weltmeister. "Vor allem in Indonesien sind die Leute verrückt nach der MotoGP und Vale und ich haben jede Menge Fans hier. Auf der Straße kennt uns jeder und es ist ein guter Platz, um Yamaha zu promoten." Das letzte Rennen in Indonesien fand 1997 auf dem Sentul International Circuit statt, der aufgrund seiner für Bauprojekte günstigen Lage aktuell vom Abriss bedroht ist.