In den letzten beiden Saisons dominierte Aleix Espargaro auf Aprilia die CRT-Klasse nach Belieben. Nach der Abschaffung des CRT-Reglements geht er 2014 für Forward-Racing auf einer FTR-Yamaha an den Start. Der direkte Vergleich überzeugt den Katalanen: "Der Motor und das Chassis unterscheiden sich schon deutlich von der Aprilia. Das Yamaha-Aggregat hat viel mehr Power und das Bike wesentlich mehr Potential. Wir sollten also in der Lage sein, bessere Leistungen als mit den CRTs zu zeigen."

Dennoch sieht er auch noch viele Baustellen. "Das Motorrad ist neu und durch einige Probleme bei den Tests konnten wir nicht so viele Runden abspulen wie wir gewollt hätten. Außerdem war die Strecke in Jerez sehr kalt, deshalb konnten wir keine großen Lehren ziehen. Dennoch haben wir es geschafft, einige Dinge zu testen. Das Motorrad funktioniert großartig und es ist wirklich schnell, nahe dran an den Factory-Bikes. Die Standard-ECU macht uns noch etwas Sorgen, aber der Start war schon vielversprechend", zieht Espargaro ein erstes positives Resümee.

Als große Hilfe in der Entwicklungsarbeit fungiert sein Teamkollege Colin Edwards, mit 39 Jahren ältester Pilot im Feld. "Es ist großartig mit Colin zu arbeiten. Er hat unglaublich viel Erfahrung und das wird bei der Weiterentwicklung dieses neuen Projekts sehr hilfreich sein. Colin ist ein sehr feinfühliger Fahrer wenn es um Veränderungen am Bike geht. Er hat schon mit FTR, Magneti Marelli und Yamaha gearbeitet und ist somit der perfekte Fahrer für das Team. Zusammen sind wir meiner Meinung nach ein wirklich gutes Duo", schätzt er die Zusammenarbeit ein.

Von vielen Seiten gab es nach dem Wechsel von Aspar, das die Saison 2014 mit dem ebenfalls neuen Honda-Production-Racer bestreitet, zu Forward Racing kritische Stimmen, die das FTR-Yamaha-Paket für nicht konkurrenzfähig halten: "Ich glaube bei den ersten Tests in Valencia hat man das Potential der FTR-Yamaha gesehen. Wir wollen unser Bike auf ein Level mit den Hondas bringen und in weiterer Folge vor ihnen liegen. Der Production-Racer ist im Prinzip ein fertiges Produkt, während wir an unserem Motorrad noch viel verändern müssen. Trotzdem waren wir jetzt schon schneller als die Hondas, obwohl wir weniger Runden gefahren sind. Daher denke ich, dass wir mehr Potential haben. Viele Leute haben mir gesagt, dass ich mit dem Wechsel einen Fehler mache und die Honda viel besser sein wird. Wir werden sehen, aber ich kann sagen, dass das Team und das Bike besser sind als ich es erwartet habe."

Neben seinem ehemaligen Team gibt es für Aleix Espargaro 2014 einen weiteren besonderen Gegner – seinen kleinen Bruder Pol, der für das Tech 3 fährt. "Pol ist nicht nur mein Bruder sondern auch amtierender Moto2-Weltmeister und als solchen will ich ihn schlagen, genauso wie ich alle anderen Piloten schlagen will. Es wird natürlich schon speziell und nicht immer einfach sein, aber natürlich möchte ich ihn besiegen", stellt der große Bruder klar.